Der Streit darum, ob Computerspiele Jugendliche gewaltbereiter machen können, ist alt. Betroffene Familien der Opfer des Amoklaufs von Winnenden rufen jetzt dazu auf, am Samstag so genannte "Killerspiele" öffentlich in einen Container in Stuttgart zu werfen. Kritiker bemängeln, damit werde erneut ein kausaler Zusammenhang zwischen Computerspiel und Amoklauf hergestellt, den es so nicht gebe.
Am Samstag, den 17. Oktober steht zwischen 10 und 19 Uhr vor der Staatsoper ein Container, in den Gewalt dominierte Computer- und Videospiele "entsorgt" werden können. Zu dieser Aktion hat das "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden" aufgerufen, berichtet die "Netzeitung". Am 11. März hatte der 17-jährige Tim K. seinen Amoklauf in der Albertville-Realschule in Winnenden begangen. Dabei wurden 15 Menschen getötet, elf zum Teil schwer verletzt. Der Täter erschoss sich schließlich selbst auf der Flucht vor der Polizei.
Die betroffenen Familien des Amoklaufs, die sich zu einer Stiftung zusammengeschlossen haben, fordern Jugendliche und Eltern auf, sich an der Aktion zu beteiligen und Computerspiele wegzuwerfen, "die das Töten von Menschen simulieren". Jeder könne nach dem Einwurf eines entsprechenden Spiels aus einer bereitgestellten Lostrommel ein Los ziehen. Verlost werde ein Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit Unterschriften des aktuellen Kaders.
Führen Computerspiele zu realer Gewalt?
Der Verein hat bereits öfters gefordert, dass "Computer-Killerspiele, die dazu dienen, Menschen zu ermorden", gesetzlich verboten werden. Eine weitere Forderung ist eine Verschärfung des Waffenrechts.
Über viele jugendliche Amok-Täter wurde berichtet, dass sie regelmäßig sogenannte Ego-Shooter gespielt hatten – so auch über Tim K. Ob es jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amoklauf gibt, darüber streiten Experten seit langem. Es sei völlig normal, dass Jungen heutzutage regelmäßig Ego-Shooter spielten, daher sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch jugendliche Amokläufer dies taten, sagen einige Experten. Dass die Computerspiele die Täter in irgendeiner Weise zu ihrer Tat brachten, konnte bislang nicht nachgewiesen werden, ebenso wenig wie ein direkter Zusammenhang zwischen digitaler und realer Gewalt. Tim K. war zeitweise in psychologischer Behandlung und hatte in seinem Elternhaus einfachen Zugang zu Schusswaffen.
Im Internet stößt der Plan des Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden denn auch auf reichlich Kritik. Wie die "Netzeitung" berichtet, nannten Nutzer des Netzwerks Twitter die Aktion "traurig", "seltsam" oder "weltfremd". Auf Spieler-Seiten wie giga.de oder eurogamer.de schrieben Leser in Kommentaren, dass sie sich an Bücherverbrennungen erinnert fühlten. Ein Spieler rief auf: "Man könnte ja auch seine Waffen abgeben und das Schusswaffengesetz verschärfen!?" Viele beschwerten sich, dass die meisten Kritiker der so genannten "Killerspiele" über 50 Jahre alt seien und derartige Spiele nie selbst ausprobiert hätten. Ein User hinterließ den Kommentar: "Wahrscheinlich fühlen sich die Eltern danach noch richtig gut und gehen danach fröhlich nach hause, um ihre Kinder weiterhin nicht zu beachten." (PRO)
Am Samstag, den 17. Oktober steht zwischen 10 und 19 Uhr vor der Staatsoper ein Container, in den Gewalt dominierte Computer- und Videospiele "entsorgt" werden können. Zu dieser Aktion hat das "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden" aufgerufen, berichtet die "Netzeitung". Am 11. März hatte der 17-jährige Tim K. seinen Amoklauf in der Albertville-Realschule in Winnenden begangen. Dabei wurden 15 Menschen getötet, elf zum Teil schwer verletzt. Der Täter erschoss sich schließlich selbst auf der Flucht vor der Polizei.
Die betroffenen Familien des Amoklaufs, die sich zu einer Stiftung zusammengeschlossen haben, fordern Jugendliche und Eltern auf, sich an der Aktion zu beteiligen und Computerspiele wegzuwerfen, "die das Töten von Menschen simulieren". Jeder könne nach dem Einwurf eines entsprechenden Spiels aus einer bereitgestellten Lostrommel ein Los ziehen. Verlost werde ein Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit Unterschriften des aktuellen Kaders.
Führen Computerspiele zu realer Gewalt?
Der Verein hat bereits öfters gefordert, dass "Computer-Killerspiele, die dazu dienen, Menschen zu ermorden", gesetzlich verboten werden. Eine weitere Forderung ist eine Verschärfung des Waffenrechts.
Über viele jugendliche Amok-Täter wurde berichtet, dass sie regelmäßig sogenannte Ego-Shooter gespielt hatten – so auch über Tim K. Ob es jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amoklauf gibt, darüber streiten Experten seit langem. Es sei völlig normal, dass Jungen heutzutage regelmäßig Ego-Shooter spielten, daher sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch jugendliche Amokläufer dies taten, sagen einige Experten. Dass die Computerspiele die Täter in irgendeiner Weise zu ihrer Tat brachten, konnte bislang nicht nachgewiesen werden, ebenso wenig wie ein direkter Zusammenhang zwischen digitaler und realer Gewalt. Tim K. war zeitweise in psychologischer Behandlung und hatte in seinem Elternhaus einfachen Zugang zu Schusswaffen.
Im Internet stößt der Plan des Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden denn auch auf reichlich Kritik. Wie die "Netzeitung" berichtet, nannten Nutzer des Netzwerks Twitter die Aktion "traurig", "seltsam" oder "weltfremd". Auf Spieler-Seiten wie giga.de oder eurogamer.de schrieben Leser in Kommentaren, dass sie sich an Bücherverbrennungen erinnert fühlten. Ein Spieler rief auf: "Man könnte ja auch seine Waffen abgeben und das Schusswaffengesetz verschärfen!?" Viele beschwerten sich, dass die meisten Kritiker der so genannten "Killerspiele" über 50 Jahre alt seien und derartige Spiele nie selbst ausprobiert hätten. Ein User hinterließ den Kommentar: "Wahrscheinlich fühlen sich die Eltern danach noch richtig gut und gehen danach fröhlich nach hause, um ihre Kinder weiterhin nicht zu beachten." (PRO)