„Ich setze all meinen Glauben in Jesus. Durch das Programm ‚Sat7 Pars‘ habe ich das Evangelium gehört. Können Sie mir eine Bibel schicken?“ Solche oder ähnliche Anfragen aus der arabischen und islamischen Welt sind nichts Ungewöhnliches für die Macher des christlichen TV-Senders „Sat7“. Einige davon sind auf der Internetseite des Programms zu lesen.
Seit 1996 strahlt die internationale Fernsehcrew ihr Programm im Mittleren Osten, Nordafrika und Europa aus. In Filmen, Talkshows oder Zeichentrickserien gehen die Macher auf den christlichen Glauben und die schwierige Lebenssituation von Christen in islamischen Ländern ein – und das mit großem Erfolg. Wie „Sat7“ nun meldete, schauen 19 Prozent der Iraker mit Satellitenempfang ihr Programm. Das entspricht 5,3 Millionen Zuschauern. 2,6 Millionen Iraker sehen „Sat7“ täglich oder wöchentlich.
„Sat7“ fast genauso bekannt wie „BBC Arabic“
Die Zahlen wurden von „Intermedia“ erhoben, einem Multimediaunternehmen, das auch die Zuschauerzahlen von „Al Dschasira“ und „BBC Arabic“ ermittelt. Laut der Studie ist „Sat7“ nahezu genauso bekannt, wie die arabische „BBC“-Ausgabe. Die Zahlen unterscheiden sich lediglich um 1,7 Prozentpunkte. „Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ‚BBC Arabic‘ ein jährliches Budget von 25 Millionen Britischen Pfund hat“, erklärte Terence Scott, Leiter von „Sat7“. Den drei „Sat7“-Sendern „Arabic“, „Pars“ und „Kids“ stehen insgesamt nur 13 Millionen Dollar, also umgerechnet knapp 9 Millionen Britische Pfund zur Verfügung. Der christliche Sender ist gänzlich spendenfinanziert.
Schon im Jahr 2007 berichtete „Sat7“ von 175.000 Zuschauern des persischen Programms im Iran. Damit, so hieß es damals, trage „Sat7“ immens zum Gemeindewachstum im Nahen Osten bei. Genau das entspricht der Vision der Fernsehmacher. In ihren Leitlinien heißt es: „Wir wollen eine wachsende Kirche im Mittleren Osten und in Nordafrika sehen, die zuversichtlich im Glauben ist und Zeugnis gibt, der Gemeinschaft dient und einen Beitrag für eine gute Gesellschaft und Kultur leistet.“
Erstmals 1996 auf Sendung
„Sat7“ ging erstmals am 31. Mai 1996 mit einem Film über verfolgte Christen in China und einem Kinderprogramm auf Sendung. Veranwortlich dafür war eine Gruppe von Christen, die bereits im Mittleren Osten tätig war. Das damals gerade in der Region aufkommende Satellitenfernsehen erschien den Mitarbeitern als die beste Möglichkeit, viele arabische, iranische oder türkische Menschen mit der Nachricht von Jesus zu erreichen.
Etwa 80 Prozent des Programms wird in Ägypten und im Libanon in den Sprachen Arabisch, Türkisch und Farsi oder Dari produziert. Mittlerweile ist der Sender auch über das Internet zu sehen. „Sat7 Arabic“ zählt nach eigenen Angaben insgesamt 8,5 Millionen Zuschauer. Gemeinsam mit dem Sender „Sat7 Kids“ bedient er die arabische Welt und sendet gelegentlich in marokkanischen, jordanischen, syrischen oder irakischen Dialekten. „Sat7 Pars“ hingegen wendet sich an das persische Publikum. „Sat7“ unterhält Büros in Kanada, Zypern, den USA, Großbritannien und Dänemark. Der Sender arbeitet mit Kirchen im Orient zusammen, wird aber auch von Organisationen aus der ganzen Welt unterstützt. (PRO)