Die Auseinandersetzung dürfte sich noch eine Weile hinziehen. Ende letzten Jahres hatte die atheistische Vereinigung der „British Humanist Organisation“ an den Bussen der britischen Hauptstadt Werbeplakate angebracht und damit für Aufsehen gesorgt. Die Plakate trugen die Aufschrift: „Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Also hören Sie auf, sich Sorgen zu machen und genießen sie das Leben.“ Aufgrund des unerwartet hohen Zulaufs an Spenden weiteten sie die Aktion später noch aus und planen, weitere Plakate mit Zitaten von Prominenten in U-Bahnen anbringen. Dort soll dann etwa Albert Einstein zu Wort kommen: „Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und habe das nie abgestritten, sondern es klar ausgedrückt.“
Die Aktionen der BHA animierten Atheisten in anderen Teilen der Welt, es ihnen gleichzutun. Die Humanisten der „American Humanist US-Hauptstadt Washington D.C. fahren, die sie mit der Aufschrift „Warum an einen Gott glauben? Sei einfach gut um Himmels willen!“ versahen. Vergleichbare Aktionen wurden auch in Kanada und Spanien gestartet.
Bibelvers statt Werbespruch
Jetzt hat sich die britische „Trinitarian Bible Society“ (TBS) entschlossen, den atheistischen Aktionen nicht länger tatenlos zuzusehen und bringt ebenfalls Plakate auf Londoner Bussen an. Statt eines Werbespruchs lassen sie aber die Bibel sprechen: „Die Unverständigen reden sich ein: ´Es gibt keinen Gott`“, lautet ihre Antwort auf die atheistische Werbeaktion. Auf der Internetseite der Vereinigung heißt es: „Wir würden uns über die Unterstützung im Gebet all unserer Freunde sehr freuen. Möge der Segen des Herrn die öffentliche Verbreitung seines Wortes, die auf solche Art erfolgt, begleiten.“ Die Kosten für das Projekt belaufen sich, nach Angaben der Organisation, auf 35.000 englische Pfund.
Die Plakate der TBS stellen nicht die einzige Replik auf die atheistischen Werbeslogans dar. Die „Christian Party“, eine christliche Partei in England, hatte die gleiche Idee. Auch sie wirbt auf den Bussen Londons für den Glauben. Aber nicht nur für den: „Es gibt definitiv einen Gott. Also kommen Sie zur ‚Christian Party‘ und genießen Sie das Leben“, heißt es dort. Auch die russisch-orthodoxe Kirche ließ Busse plakatieren: „Es gibt einen Gott, GLAUBEN SIE AN IHN! Machen Sie sich keine Sorgen und genießen Sie das Leben“, entschieden sie sich ebenfalls für eine Replik auf den Slogan der BHA.
Methodistische Kirche: Atheisten treiben „fortlaufendes Interesse an Gott“ an
Andere Christen konnten an den Werbesprüchen der Atheisten auch Positives erkennen. Die Methodistische Kirche in England etwa würdigte die britische Kampagne, da sie „das fortlaufende Interesse an Gott“ weiter antreibe und letztendlich das Gegenteil von dem erreichen könnte, was die Atheisten beabsichtigen. „Christentum ist für Menschen, die keine Angst davor haben, sich Gedanken über das Leben und dessen Bedeutung zu machen“, sagte Jenny Ellis von der Methodistischen Kirche Großbritanniens.
Die TBS wurde 1831 gegründet. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, in der ganzen Welt Bibeln zu verteilen und Übersetzungen zu unterstützen. Diesem Ziel dürfte sie mit der Aktion, zumindest in London, ein wenig näher gekommen sein: Auf ihren Plakaten steht eine E-Mail-Adresse. Jeder, der möchte, kann sich dort eine Bibel bestellen – kostenlos.