Christenverfolgung: Situation in Nordkorea dramatisch

Nordkorea ist das Land der Erde, in dem Christen am heftigsten Verfolgungen und Gefahren ausgesetzt sind. Das stellt die christliche Organisation "Open Doors" in ihrem "Weltverfolgungsindex 2009" fest. Der Bericht zeigt auch: In China hat sich die Situation der Christen verbessert, in Pakistan und im Irak werden sie mehr denn je verfolgt.
Von PRO

Seit sieben Jahren führt Nordkorea die Liste der Länder an, in denen Christen am meisten verfolgt und bedrängt werden. Auch 2009 hat sich daran nichts geändert. „Das Christentum wird als gefährlicher ausländischer Einfluss betrachtet, der den Anstoß für den Zusammenbruch kommunistischer Regime in Osteuropa und in der ehemaligen Sowjetunion gegeben hat und deshalb eine der größten Bedrohungen für die Macht des Regimes darstellt. Infolgedessen bemühen sich die nordkoreanischen Behörden sehr stark, das Christentum auszurotten“, heißt es im „Verfolgunsgindex“ von „Open Doors“. Die Organisation erklärt weiter, dass Mitglieder von Untergrundkirchen massiv verfolgt werden. Verhafteten Christen drohen Folter und Todesstrafe. Mindestens 200.000 Christen, so schätzt die Vereinigung, sind im Untergrund tätig. Zwischen 50.000 und 70.000 Christen sollen in über 30 Arbeits- und Straflagern gefangen gehalten werden, denn sie gelten in Nordkorea als politische Straftäter.

Todesstrafe für Übertritt zum Christentum

Ähnlich fatal sehe die Situation in Saudi-Arabien und im Iran aus. In beiden Ländern herrscht keine Religionsfreiheit. Beide Staaten praktizieren die Gesetzgebung der Scharia. Im Iran sollen im vergangenen Jahr mehr als 50 Christen wegen ihres Glaubens verhaftet worden sein. Sowohl in Saudi-Arabien, als auch im Iran steht auf den Übertritt zum Christentum die Todesstrafe.

Besonders in Pakistan hat sich die Situation der Christen im vergangenen Jahr verschlechtert. „Die Regierung schützt die Christen nur sehr begrenzt, weshalb muslimische Extremisten fast freie Hand haben und Christen nachstellen“, heißt es bei „Open Doors“. Ein sogenanntes „Blasphemiegesetz“ erlaube es, Christen wegen „Beleidigung des Islam“ zu bestrafen. „Zu Angriffen auf Kirchen oder das Eigentum von Christen soll es fast jede Woche kommen. Diskriminierung auf allen Ebenen der Gesellschaft ist für Christen etwas Alltägliches“, schreibt „Open Doors“.

Situation der Christen in China verbessert

Doch der „Weltverfolgungsindex“ weiß auch Positives zu berichten. Besonders in Bhutan, aber auch in China hat sich die Lage der christlichen Bevölkerung verbessert. Während in Bhutan 2008 eine neue Verfassung in Kraft getreten ist, die mehr Religionsfreiheit garantiert, werden Christen in China immer noch stark verfolgt, aber „Open Doors“ kann keine Fälle von Entführungen und Ermordungen christlicher Bürger nachweisen.

„Open Doors“ versorgt verfolgte Christen in rund 50 Ländern mit Bibeln und christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. Hierzulande informiert die überkonfessionelle Hilfsorganisation mit Vorträgen und Veranstaltungen über das Thema „Christenverfolgung“. Der „Weltverfolgungsindex“ ist eine Liste von 50 Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt oder benachteiligt werden. „Open Doors“ gab sie erstmalig im Jahr 1993 heraus. Die Erhebung funktioniert unter anderem über Fragebögen, die an betroffene Christen in den jeweiligen Staaten ausgegeben werden. Weitere Informationen werden durch Länderexperten bereitgestellt.(PRO)

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