Bei Sandra Maischberger wird diskutiert – über Politik, Menschenrechte, manchmal gar über außerirdisches Leben. Morgen widmet sich die Sendung „Menschen bei Maischberger“ dem Thema „Glaube“ und fragt, wie wichtig die Kirche im religiösen Verständnis der Deutschen ist.
Kerner und Gloria von Thurn und Taxis kirchlich engagiert
Zu Gast sind prominente Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, aber auch Zweifler, etwa „Spiegel“-Autor Henryk M. Broder. „Gott ist Zyniker und Sadist, er guckt gerne zu, wie seine Kinder leiden. Bei den Unglücken der Menschheit macht er oft Kaffeepause oder ist in Bildungsurlaub. Aber es gibt ihn, und ich glaube an ihn“, sagt er über sein Verhältnis zum Glauben.
Ganz anders Moderator Johannes B. Kerner und Gloria von Thurn und Taxis. Beide sind in der katholischen Kirche engagiert, Gloria von Thurn und Taxis erntete zuletzt medienweit Kritik. Ebenfalls bei Maischberger hatte sie die Meinung geäußert, Verhütungsmittel seien ein unzulängliches Mittel gegen Aids, lediglich Treue helfe, die Krankheit einzudämmen. „Wer mit althergebrachten Moralvorstellungen kommt, gegen den wird halt geschossen“, erklärt sie in einer Pressemitteilung der ARD. Kerner, ebenfalls überzeugter Christ, schätzt sich selbst als weniger konservativ ein: „Ich hätte zum Beispiel nichts dagegen, wenn Fürstin Gloria Priesterin würde, obwohl ich längst nicht immer ihrer Meinung bin.“
Protestanten, Katholiken und Zweifler diskutieren
Ebenfalls zu Gast ist der Prälat Wilhelm Imkamp. Der Direktor der bayerischen Wallfahrtskirche Maria Vesperbild verstehe sich als modernen Manager und gleichzeitig Bewahrer einer reinen katholischen Lehre, schreibt das „Erste“. Als solcher lehnt er etwa Frauen im Priesteramt ab. Seinen Gläubigen empfehle er „nicht die Schleimspur der Anpassung zu gehen“ und ihren Glauben authentisch zu leben.
Für Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, hingegen steht der Glaube selbst und nicht dessen Ausgestaltung im Vordergrund. Mitleid habe sie mit Menschen, die nicht glauben: „Ich empfinde das als eine ganz große Armut. Ich erlebe bei diesen Menschen eine große Haltlosigkeit.“ Die Theologin, die als Christin in der ehemaligen DDR aufwuchs, halte eine Gesellschaft ohne Glauben für gefährlich, so die ARD.
Seit dem 2. September 2003 moderiert Sandra Maischberger immer dienstags „Menschen bei Maischberger“. Nach Angaben der ARD wurde die Sendung in der ersten Jahreshälfte 2008 durchschnittlich von 1,6 Millionen Zuschauern gesehen. Am 23. September wurde die Talkshow zum 200. Mal gesendet. Die Folge „Das Kreuz mit dem Glauben: Gott ja, Kirche nein?“ läuft am morgigen Dienstag um 23.15 Uhr in der ARD. (PRO)