Wie die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ berichtet, sagte Barfuß am Donnerstag in München, er habe in den vergangenen Tagen mit Bedauern die Diskussionen um seine Person verfolgt. Um Schaden vom Amt eines künftigen Integrationsbeauftragten abzuwenden, habe er die FDP-Landtagsfraktion am Mittwoch gebeten, ihn von seiner Kandidatur zu entbinden.
Barfuß betonte, für ihn sei die Integration der in Bayern lebenden Menschen mit Migrationshintergrund „von außerordentlicher Bedeutung“. Er fügte hinzu: „Das Zusammenleben aller Menschen in Bayern zu verbessern, diesem Ziel galt und gilt ein Großteil meiner Arbeitskraft.“
Der FDP-Politiker, der früher der CSU angehörte und 18 Jahre lang Bürgermeister seiner Heimatstadt Lauingen war, eckte wegen seiner Integrationspolitik in der CSU immer wieder an. Deswegen wechselte er vor vier Jahren zur FDP. Anfang der neunziger Jahre etwa hatte Barfuß den Bau der ersten traditionellen Moschee in Bayern mit Kuppel und Minarett durchgesetzt.
Vergangene Woche hatte Barfuß gesagt, auch in Bayern solle islamisches Recht erlaubt sein, sofern es mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Zudem sollten so viele Moscheen gebaut werden, „wie die Muslime wollen“. Auf Kritik stieß auch seine Äußerung „Ich brauche in der Türkei keine Kirchen, wenn es keine Christen gibt“, da es sehr wohl Christen in der Türkei gibt.
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, die FDP-Fraktion wolle Barfuß nun zum Sprecher für Steuern und Öffentlichen Dienst ernennen. Wer Integrationsbeauftragter werden solle, sei in der CSU/FDP-Koalition noch nicht besprochen worden. (PRO)