Auf dem Landesparteitag der Grünen vergangene Woche in Augsburg hatte die Mehrheit der 260 Delegierten dafür gestimmt, alle religiösen Symbole aus bayerischen Schulzimmern zu verbannen. Dazu gehören das islamische Kopftuch ebenso sowie das christliche Kreuz.
Wie „Welt online“ berichtet, warf Mixa den Grünen einen „Kulturkampf gegen die Kirche“ und „demonstrativen Atheismus“ vor. Große Teile der Partei würden zunehmend „eine Gefahr für die religiöse Toleranz und den religiösen Frieden in unserem Land“, so der Bischof. Die Entscheidung der Landesdelegiertenversammlung vom vergangenen Wochenende sei ein „dreister Versuch, einen demonstrativen Atheismus als gesellschaftliche Norm und politisches Leitbild zu installieren“.
Mixa forderte den Spitzenkandidaten der Grünen für die Landtagswahl, Sepp Daxenberger auf, sich klar von diesem Beschluss zu distanzieren. Oder er solle offen erklären, dass er auf die Stimmen der Christen in Bayern keinen Wert lege. Daxenberger hatte vergangene Woche erklärt: „Ich trage den Beschluss nicht mit.“ Der 36-jährige Biobauer wurde auf dem Parteitag zum Spitzenkandidat für die am 28. September stattfindende Landtagswahl nominiert. Bischof Mixa warf den Grünen vor, mit derartigen relativierenden Äußerungen eine „durchsichtige Doppelstrategie“ zu verfolgen. An einem Tag verletzten Grüne die religiösen Gefühle der Christen, um am nächsten Tag zu erklären, dass alles nicht so schlimm gemeint sei.
Mixa fügte hinzu, das Kreuz Christi sei ein Symbol der Solidarität Gottes mit den Menschen und stehe wie kein anderes Zeichen für deren Würde und Freiheit. Es sei bezeichnend, dass die Vertreter inhumaner Ideologien immer gegen das Kreuz zu Felde gezogen seien. Die Forderungen der Grünen stünden für einen „Kulturkampf gegen die Kirche, die christlich abendländische Tradition und die Überzeugung der Mehrheit der Menschen in Bayern“.
Auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx kritisierte Bestrebungen politischer Parteien und der Rechtsprechung, Religionen grundsätzlich als Quelle des Unfriedens zu werten und im Namen der Gleichbehandlung verdrängen zu wollen. Dies sei ein „Irrweg“. Der christliche Glaube drücke sich auch in öffentlichen Symbolen wie Kirchen, Kreuzen und Kapellen aus.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte vergangene Woche zum Grünen-Beschluss gesagt: „Christliche Symbole gehören zu unserer Kultur und unseren Werten. Die Gleichsetzung von Kruzifix und Kopftuch ist geradezu absurd.“ (PRO)