Einen Sendestart nannte Werth noch nicht. Seit 2006 sendet der ERF täglich zwei Stunden Fernsehprogramm bei „Bibel TV“ (Hamburg). Auch in Zukunft sollen sich beide Sender gegenseitig unterstützen, so Werth. Der Vorsitzende des ERF Aufsichtsrates, Pastor Bernd Bierbaum (Bremen), zeigte sich davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg eines eigenen profilierten Senders richtig sei und ermutigte diesen weiterzugehen.
ERF will „Orientierungssender“ sein
Der Evangeliums-Rundfunk wolle ein Orientierungssender sein, so Werth. Während der ERF in den ersten Jahrzehnten nahezu konkurrenzlos senden konnte, stehe er heute im Wettbewerb mit weiteren Anbietern. Auch bei Gegenwind, wie ihn die evangelikale Bewegung derzeit zum Jugendkongress Christival verspüre, wolle der ERF „Der Sender für ein ganzes Leben“ sein. In einem Vortrag vor der Mitgliederversammlung plädierte daher der Psychiater, katholische Theologe und Buchautor Manfred Lütz (Köln) dafür, den nichtchristlichen Zeitgenossen den Glauben in verständlicher Sprache zu erklären.
2009: 50 Jahre ERF
Nach Angaben von Geschäftsführer Ulrich Rüsch erzielte der ERF im vergangenen Jahr Erlöse in Höhe von 14,33 Mio. Euro (2006: 13,6 Mio.). Durch eingeleitete Sparmaßnahmen konnten die Aufwendungen bei 14,28 Mio. Euro (2006: 14,8 Mio.) gehalten werden. Dadurch ergab sich ein positives Ergebnis in Höhe von 500.000 Euro. Werth wies darauf hin, dass trotz des positiven Ergebnisses Bedarf an noch mehr Basisarbeit bestehe. So nehme bei aller positiven Entwicklung die Zahl der Spender weiterhin ab. Ferner mache sich bemerkbar, dass immer mehr Werke sich aus „dem selben Topf“, finanzierten. Werth: „Wir müssen unser Profil schärfen und verstärkt die Basis einbeziehen, weil wir eine Basisbewegung sind.“ Im kommenden Jahr feiert der ERF sein 50-jähriges Bestehen mit einem Fest am 17. und 18. Oktober in der Rittal-Arena in Wetzlar.