Er habe während seiner Zeit als Regierungschef nie über seinen christlichen Glauben sprechen wollen, um in der Öffentlichkeit nicht als „Verrückter“ abgestempelt zu werden, sagte Blair. „Wenn ich ehrlich bin, war sie (die Religion) natürlich sehr wichtig“, so Blair. In der von „BBC one“ ausgestrahlten einstündigen Dokumentation „The Blair Years“ („Die Blair-Jahre“) sprach Blair erstmals offen über seine Religiosität.
Blair, der seit Juni Sonderbeauftragter des so genannten Nahost-Quartetts ist, gab in dem Interview zu, das Thema Glauben während seiner Regierungszeit von 1997 bis 2007 in der Öffentlichkeit gemieden zu haben. „Es ist schwierig, in unserem politischen System vom Glauben zu sprechen“, sagte er. Im Gegensatz zu den USA, wo die Verbindung zwischen Religiosität und Politik normal sei, hätte es ihm in Großbritannien Ärger einhandeln könne, so Blair. Mit US-Präsident George W. Bush, der sich selbst als wiedergeborener Christ bezeichnet, verbinde ihn eine Freundschaft.
Blairs politischer Verbündeter und EU-Handelskommissar Peter Mandelson sagte im BBC-Film über Blair: „Er ist ein Mann, der die Bibel überall hin mitnimmt, und das letzte, was er am Abend macht, ist aus der Bibel zu lesen.“ Seit einigen Monaten gibt es Gerüchte, Blair, der der Anglikanischen Kirche angehört, wolle den katholischen Glauben seiner Frau Cherie annehmen.
Eine Biographie Blairs ist auf der Internetseite der BBC nachzulesen.