US-Wahlkampf: „Konservative Christen für Romney“

W a s h i n g t o n (PRO) – Für den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf sind die Stimmen der 50 Millionen amerikanischen "Evangelikalen" von entscheidender Bedeutung. Auf einem Kongress konservativer Christen in Washington am Wochenende buhlten die Präsidentschaftsbewerber daher um die Gunst der Delegierten. Eine abschließende Abstimmung zwischen den acht republikanischen Kandidaten konnte der Mormone und frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, knapp für sich entscheiden.
Von PRO

Medienberichten zufolge betonte Romney in seiner Rede die Wichtigkeit von Ehe und Familie und nannte sie einen Grundpfeiler der amerikanischen Gesellschaft. Bei der Abstimmung erhielt er mit 27,6 Prozent die meisten Stimmen der Delegierten. Dicht dahinter folgt der frühere Gouverneur von Arkansas und Baptistenprediger Mike Huckabee mit 27,1 Prozent. Der ehemalige Senator Fred Thompson, Nummer zwei in den Umfragen, erhielt dagegen nur 9,8 Prozent.

Rund 2500 Delegierte kamen für drei Tage zum „Values Voter Summit“ in Washington zusammen. Auf dem „Gipfeltreffen der Wertewähler“ versammeln sich konservative Christen, die beispielsweise Abtreibung und Schwulenehe ablehnen. Für die neun republikanischen Präsidentschaftsbewerber ist der „Values Voter Summit“ somit eine wichtige politische Veranstaltung des Vorwahlkampfs. „Ohne die Unterstützung der ‚Evangelikalen‘ kann keiner der jetzt noch acht Kandidaten der Republikaner in den Vorwahlen Anfang kommenden Jahres die Nominierung erreichen“, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Prominente Unterstützung für Romney

Wie das „Time“-Magazin berichtete, hatte der einflussreiche Publizist Mark DeMoss im Vorfeld der Tagung einen fünfseitigen Brief an seine Freunde und Kollegen geschickt, in dem er darlegte, warum er den mormonischen Präsidentschaftskandidaten Romney unterstützt. „Als evangelikaler Südlicher Baptist und Konservativer bin ich davon überzeugt, dass ich mit den meisten Mormonen mehr gemeinsam habe als mit liberalen Südlichen Baptisten, Methodisten, Römisch-Katholischen oder einem Liberalen irgendeiner anderen Denomination oder Glaubensgemeinschaft. Die Frage sollte nicht lauten: ‚Kann ich für einen Mormonen stimmen?‘, sondern: ‚Könnte ich für diesen Mormonen stimmen?'“

Kampagne gegen Giuliani

DeMoss‘ Aufruf sei die jüngste Anstrengung unter den Sozial-Konservativen, eine republikanische Präsidentschaftskandidatur des früheren New-Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani zu verhindern, schreiben die „Time“-Autoren Nancy Gibbs und Michael Duffy. Giuliani ist für seine liberale Haltung zu Abtreibung und Homosexuellenehe bekannt. Unter den republikanischen Präsidentschaftsbewerbern führt er die Umfragen an. In seiner Rede vor den „Werte-Wählern“ konnte er allerdings nicht überzeugen. Bei der Abstimmung landete er mit 1,8 Prozent auf dem vorletzten Platz. Gregor Peter Schmitz von „Spiegel-Online“ geht jedoch davon aus, dass die „Evangelikalen“ den früheren New-Yorker Bürgermeister nicht blockieren, sollte er Kandidat der Republikaner werden. „Ihm wird trotz aller Bedenken am ehesten zugetraut, gegen Hillary Clinton zu bestehen“, so Schmitz.

Hinter Giuliani landete bei der Abstimmung nur noch der Senator John McCain, der auf 1,4 Prozent der Stimmen kam. Auf den in den Umfragen zurückliegenden konservativen Senator Sam Brownback entfielen 5,1 Prozent der Stimmen. Kurz nach seinem Auftritt in Washington zog er allerdings seine Kandidatur zurück.

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