Kopftuch: Äußeres Zeichen von Machtverhältnissen

B e r l i n (PRO) – Das Tragen eines Tschadors oder Kopftuchs von muslimischen Frauen ist nicht mit dem Tragen der Ordenstracht von Nonnen oder äußeren Zeichen frommer Juden vergleichbar. Diese Ansicht vertritt die Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Cicero".
Von PRO

„Die Nonne und der fromme Jude demonstrieren ihre persönliche Beziehung zu Gott. Sie bleiben dabei gleichberechtigte Bürger. Tschador und im abgeschwächten Maße auch Kopftuch sind ein Bekenntnis zu ganz bestimmten Machtverhältnissen im Diesseits“, sagt Necla Kelek in „Cicero“.

Kopftuch: Zeichen der Abgrenzung

Wenn islamische Frauen einen Tschador tragen und sich damit beinahe ganz verhüllen, zeigten sie damit ihre Unterwerfung und machten sich „in der den Männern vorbehaltenen Öffentlichkeit unsichtbar“. Der Tschador sei, bei uns getragen, ein „Gesinnungszeichen, das für die Trennung der Gesellschaft in Mann und Frau wirbt“, so Kelek. Das Tragen eines Kopftuchs sei als „politische Mode“ ein Zeichen, „um Identität, Zugehörigkeit beziehungsweise Abgrenzung zu demonstrieren“.

Aus diesem Grund sei der Tschador oder das Kopftuch nicht mit der Tracht einer Nonne oder den Hüten und Schläfenlocken frommer Juden vergleichbar. „Die islamische Frau verhüllt sich für den Mann, der ihr Herrscher und Beschützer ist – und nicht für Gott. Sie zeigt damit, dass sie die Ehre ihres Mannes ist“, sagt Kelek weiter. Nonnen oder frommer Juden seien trotz ihrer Kleidung immer noch gleichberechtigte Bürger. Ihr Aussehen sei dabei Ausdruck ihrer persönlichen Beziehung zu Gott.

Moschee nicht mit Kirche vergleichbar

Ähnlich wie das Tragen von Kleidungsstücken sei auch der Bau von Moscheen ein äußeres Zeichen islamischen Machtanspruchs. „Architektur ist Zeichensprache wie das Kopftuch oder der Tschador“, so Kelek. „Die liberalen Westler denken, eine Moschee sei im Prinzip das Gleiche wie eine Kirche oder eine Synagoge – ist sie aber nicht. Islam heißt ‚Unterwerfung‘. (…) Ich lerne in der Moschee nicht Nächstenliebe und ein guter Menschen zu sein, sondern mich zu unterwerfen.“ In Koranschulen etwa lernten kleine Jungen, „sich dem Imam zu unterwerfen. Es gibt ja keine Institution, die das überprüft“.

In der aktuellen „Cicero“-Ausgabe ist auch die ungehaltene Rede des Publizisten Ralph Giordano veröffentlicht, die er auf einer Kundgebung des Vereins Pax Europa am 11. September in Köln halten wollte. Die Demonstration war jedoch aus Sicherheitsgründen abgesagt worden.

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