Expertentagung zu Christenverfolgung

M ü n c h e n (PRO) - Die Bundesregierung sollte sich auch über ihre EU-Ratspräsidentschaft hinaus verstärkt mit dem Problem der Verfolgung und Diskriminierung von Christen weltweit auseinandersetzen. Dies fordert die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung, die zu diesem Thema am 16. Juli eine Expertentagung veranstaltet.
Von PRO

„Meldungen über weltweite Verfolgung und Diskriminierung von Christen und anderen religiösen Minderheiten nehmen ständig zu“, heißt es in der Einladung zur Tagung. „Den Weg in die Schlagzeilen finden sie hierzulande allerdings nur in Ausnahmefällen wie der Hinrichtung dreier Christen im türkischen Malatya im April 2007.“

Tatsache sei jedoch, dass Christen zu Beginn des 21. Jahrhunderts wie keine andere religiöse Gruppe verfolgt werde. Das Jesus-Wort aus Matthäus 10,22 „Ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen“ gewinne „erschreckende Realität“. „In rund 50 Staaten der Erde werden heute über 200 Millionen Menschen christlichen Glaubens diskriminiert, bedrängt oder mit dem Tode bedroht.“

In einem gemeinsamen Antrag von CDU/CSU und SPD sei die Bundesregierung daher aufgefordert worden, die Verfolgung von Christen während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und darüber hinaus verstärkt zu thematisieren.

Die Expertentagung im Münchner Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung eröffnet Ingo Friedrich, Präsidiumsmitglied des Europäischen Parlamentes in Brüssel, der Mitglied der Hanns-Seidel-Stiftung ist. Es folgen einzelne Berichte aus verschiedenen Ländern, in denen Christen verfolgt werden, darunter Irak, Sudan, Ägypten und Türkei. Am Abend soll es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Solidarität mit verfolgten Christen – Möglichkeiten und Grenzen der Politik“ geben. Daran nehmen der Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler, Thomas Schirrmacher vom Internationalen Institut für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, der ehemalige Staatssekretär des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Albert Maximilian Schmid, der Direktor des Missionswerkes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Hermann Vorländer, und der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman Zülch, teil.

Die Hanns-Seidel-Stiftung betreibt seit ihrer Gründung am 11. April 1967 politische Bildungsarbeit mit dem Ziel, die „demokratische und staatsbürgerliche Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage“ zu fördern. Hanns Seidel (1901-1961) gehörte 1945 zu den Mitbegründern der CSU, er war von 1947 bis 1954 bayerischer Wirtschaftsminister und von 1957 bis 1960 bayerischer Ministerpräsident.

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