„Spiegel“: Eltern scheuen sich vor festen Regeln

H a m b u r g (PRO) - Kinder im Kindergartenalter kommen mit zu vielem medialem Input nicht klar und fühlen sich irritiert und überfordert. Das sagte der Erziehungswissenschaftler Peter Struck dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ – das in der aktuellen Ausgabe fragt: „Wie viel Computer und Fernsehen verträgt ein Kind?“
Von PRO

Struck, Autor des Bandes „Das Erziehungsbuch“, berichtete zudem von seinen Erfahrungen am Elternsorgentelefon, das immer mehr Erziehungsberechtigte aufgrund von Fragen zu Fernseh- und Computerkonsum ihrer Kinder anriefen. Die Zahl der Ratsuchenden habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, heißt es im „Spiegel“, und während früher Probleme mit Pubertierenden auftraten, so meldeten sich heute Mütter mit Sorgen über die Drei- bis Siebenjährigen.

Eltern scheuen sich, auf festen Regeln zu bestehen

Viele Eltern scheuten sich, so Struck, Verbote auszusprechen oder auf festen Regeln zu bestehen. Wenn das Kind einen eigenen Fernseher wolle, bekomme es ihn eben. Damit aber kämen Kinder im Kindergartenalter nicht klar.

Gefahr Computerspielsucht

Von zahlreichen Eltern werde zudem das Suchtpotential von Computerspielen unterschätzt, zitiert der „Spiegel“ die Dresdner Psychologin Charlotte Mickler. Der Grund dafür sei das mangelnde Wissen der Eltern über die PC-Spiele, die ihre Kinder spielen. Nach Angaben der Psychologin seien jedoch mittlerweile rund zehn Prozent der Grundschüler im Alter zwischen sechs und zehn Jahren gefährdet, computersüchtig zu werden. Bei den über Zehnjährigen seien es noch mehr: „Rund 800.000 droht die Computerspielsucht.“

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