Bei einer Umfrage des Forsa-Institutes wussten 83 Prozent, dass Ostern wegen der Auferstehung Jesu Christi begangen wird. Die Umfrage hatte das Hamburger Magazin „stern“ in Auftrag gegeben, das seine aktuelle Titelgeschichte dem Pilgern gewidmet hat. Die übrigen Befragten gaben jedoch falsche Erklärungen ab: Dass Ostern wegen des Endes der Fastenzeit gefeiert werde, wurde von 16 Prozent der Befragten angekreuzt. Dass an dem höchsten Fest der Christenheit der Beginn des Frühlings gefeiert werde, meinen 6 Prozent der Bürger. 5 Prozent denken, Ostern sei ein germanisches Fest der Fruchtbarkeit. An der Umfrage nahmen 1.001 Bundesbürger teil. Es waren Mehrfachnennungen möglich.
Religiöser Aspekt wird vor allem in Familien bedeutsam
Das Institut für Demoskopie in Allensbach fragte: „Empfinden Sie Ostern in erster Linie als ein religiöses Fest, ein Familienfest oder als ein Brauchtum?“ Von 1.800 Personen sagten 38 Prozent, Ostern sei für sie vor allem ein religiöses Fest. Als Familienfest sehen es 33 Prozent, und für 32 Prozent ist es lediglich alter Brauch. Die Studie war vom Verein „Forum Familie stark machen“ in Auftrag gegeben worden, der die Ergebnisse am Mittwoch veröffentlichte. In dem Verein setzen sich Menschen nach eigener Angabe für eine „Kultur von Familien- und Generationenbeziehung“ ein.
Vor allem ältere Personen sehen in Ostern ein religiöses Fest, so die Wissenschaftler. Die Hälfte der über 60-Jährigen (47 Prozent) verbindet mit Ostern die Auferstehung Jesu Christi. Nur für ein Viertel (rund 24 Prozent) dieser Gruppe steht der Familienaspekt im Vordergrund.
Für die Mehrzahl der jungen Leute in Deutschland ist Ostern dagegen ein Familienfest: Von den 16- bis 29-Jährigen sagten dies 41 Prozent. Nur 22 Prozent dieser Altersgruppe sehen Ostern als religiöses Fest. Bei der Ansicht, Ostern sei lediglich ein alter Brauch, unterschieden sich die beiden Altersgruppen kaum: dies sahen 31 Prozent der Älteren so und 34 Prozent der jungen Leute.
Die Betrachtung von Ostern als christliches Fest entwickelt sich offenbar oft erst im Laufe des Lebens, so die Meinungsforscher. Auf die Zusatzfrage „Wie war das in Ihrer Kindheit, wie haben Sie da Ostern in erster Linie empfunden?“ antworteten über die Hälfte (rund 53 Prozent): „Als Familienfest“. Nur für 29 Prozent stand die religiöse Bedeutung auch schon in der Kindheit im Vordergrund.
Dabei tritt der religiöse Aspekt von Ostern offenbar vor allem dann in den Vordergrund, wenn Kinder nach dem Sinn des Osterfestes fragen und die Eltern Antworten geben wollen: Von den kinderlosen Paaren haben derzeit nur 31 Prozent die religiöse Bedeutung des Osterfestes vor Augen, von den jungen Eltern dagegen 45 Prozent.