Die Bundeskanzlerin habe mit Recht deutlich gemacht, dass sich mit der Berufung auf Gott keineswegs ein christlicher oder gar kirchlicher Monopolanspruch verbinde. „Der Gottesbezug dient vielmehr in elementarer Weise dazu, den Transzendenzbezug des gesamten menschlichen Lebens im Sinne seiner unveräußerlichen Würde zu schützen und zu bewahren“, so Rachel. „Ohne diese religiöse Bindung ist Europas gesamtes kulturelles, humanistisches und geistiges Erbe weder denkbar, noch kann es zukünftig lebendig bleiben.“
Die Bundeskanzlerin und amtierende Ratspräsidentin der Europäischen Union hatte in einem Interview mit dem Magazin „Focus“ an das „klare Bekenntnis“ des Grundgesetzes zur „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ erinnert. Nach Merkels Ansicht muss „Europa sich mit dieser Frage weiter beschäftigen“.
Der EAK-Vorsitzende wies darauf hin, dass Europa mehr sein müsse als eine bloße Wirtschaftsgemeinschaft. Es könne nur dann zu einer „wirklichen Identität finden, wenn es sich gemeinschaftlich auf seine unverwechselbar prägenden Wurzeln“ zurückbesinne. Dazu gehöre in zentraler Weise eben auch sein christliches Erbe. „Wer dies zu verleugnen oder mit der polemischen Rede vom ‚Christenclub‘ in Misskredit zu bringen trachtet, betreibt die Spaltung und nicht die Einheit Europas.“
Der EAK ist der Zusammenschluss der evangelischen Unionsmitglieder. Sein Ziel ist es, protestantisches Denken und protestantische Überzeugungen in die Unionsparteien einzubringen. Außerdem sollen evangelische Christen zum politischen Engagement ermutigt werden.
Dazu veranstaltet der EAK regelmäßig die „Berliner Theologischen Gespräche“. Derzeit zählt der Arbeitskreis über 203.000 Mitglieder. Angela Merkel war von 1992 bis 1993 Vorsitzende des EAK.