Film über Sophie Scholl für Oscar nominiert

L o s   A n g e l e s (KEP) - Der deutsche Film "Sophie Scholl - Die letzten Tage" ist in Los Angeles für einen Oscar nominiert worden. Der Spielfilm handelt von den letzten sechs Tagen im Leben der gläubigen Widerstandskämpferin der Gruppe "Weiße Rose".
Von PRO

Der Film von Regisseur Marc Rothemund ist Anwärter in der Kategorie „Bester nicht englischsprachiger Film“. Die Fachjury unter dem Vorsitz von Antonio Exacoustos, die von German Films für die Auswahl berufen wurde, entschied sich für „Sophie Scholl“, da es sich dabei um einen Film „von großer emotionaler Dichte, getragen von herausragenden schauspielerischen Leistungen“ handle, berichtet „filmportal.de“

Die Nominierung ist für den Drehbuchautoren und Koproduzenten Fred Breinersdorfer auch eine Würdigung des deutschen Widerstands gegen das NS-Regime. „Wir sind alle natürlich unglaublich glücklich, um nicht zu sagen aus dem Häuschen“, sagte Breinersdorfer laut einem Bericht des ZDF. „Wir empfinden das nicht nur als eine Würdigung unserer Arbeit im Film, sondern auch als eine Würdigung dieser Studenten, die nur mit der Kraft ihrer Argumente Widerstand geleistet haben.“

Die Dialoge des Films sind überwiegend wörtlich aus den Prozessakten übernommen. In der Titelrolle ist Julia Jentsch zu sehen. Der Film läuft in den USA am 24. Februar an. Die Oscar-Verleihung findet am 5. März statt.

Sophie und Hans Scholl begründeten in München eine Studenten-Gruppe, die sich gegen den verbrecherischen Staat der Nationalsozialisten auflehnte. Aufzeichnungen zeigen, dass die beiden ihre Kraft und ihren Mut aus einem unerschütterlichen Glauben zogen. So schrieb Hans: „Es muss ein sichtbares Zeichen des Widerstandes von Christen gesetzt werden. Sollten wir am Ende dieses Krieges mit leeren Händen vor der Frage stehen: Was habt ihr getan?“

In einem von fünf Flugblättern der „Weißen Rose“ hieß es: „Jedes Wort, das aus Hitlers Mund kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhafter Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan. (…). Wer aber heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen. (…) Gibt es Dich, der Du ein Christ bist (…)? Wir müssen das Böse dort angreifen, wo es am mächtigsten ist, und es ist am mächtigsten in der Macht Hitlers.“

Der Medizinstudent Hans Scholl wurde am 22. Februar 1943 im Alter von 24 Jahren hingerichtet. Ebenso seine Schwester Sophie, Studentin der Biologie und Philosophie, die 21 Jahre alt wurde, sowie alle anderen Mitglieder der Gruppe.

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