Paul Kirchhof: “Ich werbe für Ehe und Familie“

H a m b u r g (KEP) – Der Finanz- und Haushaltsexperte der CDU/CSU Paul Kirchhof hat sich für eine größere staatliche Familienunterstützung und die Bedeutung der christlichen Grundwerte Europas ausgesprochen. In einem Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ sprach er über seinen Konservatismus, die Bedeutung der Familie in der Gesellschaft und den Gottesbezug in der EU-Verfassung.
Von PRO

Gegenüber der “Zeit“ bezeichnete sich Kirchhof als konservativ, da er “erprobte Werte, bewährte Institutionen und gesicherte politische Erfahrungen“ bewahren will. Diese Bewahrung bedeute allerdings keinen Stillstand, sondern grundlegende Veränderungen, so Kirchhof. “Falls konservativ für Sie gleichzusetzen ist mit ’Der Ist-Zustand ist schön’, dann bin ich ein Anti-Konservativer.“

In Bezug auf die Familienpolitik betont der Finanzexperte die Wichtigkeit einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eines Ausgleichs sozialer Benachteiligung von Eltern. “Wir brauchen ein Gesellschaftssystem, in dem es selbstverständlich ist, dass Menschen Vater oder Mutter und Erwerbstätiger sein können“, sagt Kirchhof. Gleichzeitig sprach er sich gegen das Adoptionsrecht homosexueller Paare aus: “Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare ist erlaubt – aber ich werbe nicht dafür. Ich werbe für Ehe und Familie.“

Christentum als Basis europäischer Werte

Weiterhin forderte Kirchhof erneut den Gottesbezug in der Präambel der EU-Verfassung. Christliche Werte seien nicht nur eine historische Reminiszenz, sondern die Basis des europäischen Wertesystems: “Niemand kann bestreiten, dass wir ein christliches Erbe haben. Und wer würde verneinen, dass man ein solches Erbe pflegen soll.“ Weiter sagte Kirchhof: “Wir müssen dieses elementar Europäische betonen, wenn aus unserer Wirtschaftsgemeinschaft eine Wertegemeinschaft werden soll.“ Zu der Verbreitung dieser Werte betonte er außerdem: “Wir können froh sein, dass wir in Europa Kirchen haben.“

Auch zur Kritik an seinen Reformvorschlägen bezog der habilitierte Jurist  Stellung. Bundeskanzler Schröders satirische Bezeichnung Kirchhofs als “Professor aus Heidelberg“ sieht Kirchhof gelassen: “Wer das Konzept nicht diskreditieren kann, schießt eben auf die Person.“

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