Die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland (EmK) hat einen neuen Bischof: Die Zentralkonferenz wählte den 57-jährigen Werner Philipp am Donnerstag bei ihrer Tagung in Würzburg. Philipp setzte sich gegen zwei Mitbewerber im siebten Wahlgang durch. Der Theologe folgt damit auf den bisherigen Bischof Harald Rückert, der nach acht Jahren Dienstzeit in den Ruhestand tritt.
Geleitet wurde die Wahl von Bischof Mande Muyombo aus Nord-Katanga im Kongo. Der EmK gehören nach eigenen Angaben weltweit rund zwölf Millionen und in Deutschland rund 43.000 Christinnen und Christen an. Hierzulande betreuen rund 300 Pastorinnen und Pastoren mehr als 400 Gemeinden.
Philipp ist seit 2019 Superintendent der Evangelisch-methodistischen Kirche im Distrikt Zwickau. Geboren wurde er in Erlabrunn im Erzgebirge. Aus politischen Gründen wurde ihm in der damaligen DDR die höhere Schule verwehrt, wie die EmK mitteilte. Nach einer Ausbildung zum Dachdecker begann er die pastorale Ausbildung der methodistischen Kirche. Nach seinem Studium in Bad Klosterlausnitz und Reutlingen war er als Pastor in den Gemeindebezirken Großenhain zwischen Dresden und Leipzig, in Reichenbach und Dresden selbst tätig.
Ebenfalls für das Amt des EmK-Bischofs hatten der Heidelberger Superintendent Stefan Kettner (55) und der Beauftragte des scheidenden Bischofs, Pastor Christhard Rüdiger (62) kandidiert. Kettner stammt aus Pforzheim und studierte nach seiner Bankkaufmann-Lehre Theologie. Seit 2019 ist er Superintendent. Pastor Rüdiger (62) stammt aus Ost-Berlin, ist gelernter Baufacharbeiter und studierte anschließend Theologie. Er war bereits Superintendent und arbeitet seit 2023 im Bischofsbüro.
Die Evangelisch-methodistische Kirche steht auf dem Boden der kirchlichen Reformation des 16. Jahrhunderts in Europa. In Deutschland ist die EmK als Freikirche organisiert. Bischöfe werden bei der EmK zunächst für vier Jahre gewählt, es besteht eine Verlängerungsoption für weitere acht Jahre. Rückert war insgesamt acht Jahre lang evangelisch-methodistischer Bischof.