Ampel aus. Kerzenlicht an: Warum uns Weihnachten guttut

Die Sehnsucht nach dem, was Weihnachten ausmacht, ist ungebrochen – denn von Bethlehem geht eine ewig faszinierende Botschaft aus. Anmerkungen zum Weihnachtsfest 2025 von Christoph Irion.
Von Christoph Irion

In Berlin ist die Ampel aus, in Amerika regiert bald wieder Trump – dazu Kriege, Krisen und kippendes Klima. Überall erleben wir Verunsicherung und Ungewissheit. In der Autoindustrie sind tausende Jobs bedroht. Rentner und junge Menschen fragen sich, wie sie künftig eine angemessene Wohnung bezahlen sollen. Und mit bangem Blick auf den schlimmen Krieg in der Ukraine beschleichen uns sogar wieder Ängste, von denen wir dachten, sie seien mit dem Ende des Kalten Krieges für immer versunken. 

Und Weihnachten? Wird das schönste christliche Fest zum Auslaufmodell, weil Millionen Menschen mehr Schatten als Licht erleben oder weil sie von der Kirche enttäuscht sind? Oder weil sie keine oder eine andere Religion bevorzugen? 

Tatsache ist: Die Sehnsucht nach Weihnachten, nach Kerzenlicht, weihnachtlichen Düften und Liedern, ist ungebrochen. Umfragen belegen: So viele Menschen sehnen sich nach Frieden und Versöhnung, nach Sinn und stabilen, heilen Beziehungen. Mehrheitlich geht es ihnen nicht um opulente Geschenke, nicht um „Last Christmas“, sondern um Ruhe, um Zeit mit der Familie und mit Freunden.

„Die größte Geschichte aller Zeiten“

Wenn Millionen Christen auf der ganzen Welt in diesen Tagen Weihnachten feiern, dann geht es da um ein Kind, das die Menschheit bewegt. Und um eine Rettungsperspektive von globaler Dimension. Viele können mit dem Geschehen, das im Lukasevangelium beschrieben ist, heute nur noch wenig anfangen.

Doch es ist kein Zufall, dass gerade diese „größte Geschichte aller Zeiten“ (Thomas Gottschalk) auch nach mehr als 2000 Jahren immer wieder lebendig erzählt wird. Denn diese wundersame Stall-Story von der Geburt des Jesus-Kindes weckt Hoffnung: Eine Szenerie mit prekären sozialen Verhältnissen, mit politischem Machtmissbrauch und drohender Gewalt wird buchstäblich überstrahlt von dem Engel, der zu den verstörten Hirten auf dem Feld bei Bethlehem sagt: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch eine große Freude.“ Sie soll „dem ganzen Volk“ zuteilwerden: „Euch ist heute der Retter geboren; er ist Christus, der Herr.“

Die christliche Bibel sagt, dieses Jesus-Kind ist Gottes Sohn. Auf diese Weise zeigt der ferne, unsichtbare Gott seine Liebe: Er wird quasi selbst ein Mensch – ein Königskind, das aber klein und schutzlos zur Welt kommt. Sogar die Perspektive „Friede auf Erden“ wird in Aussicht gestellt. Diese antike Schilderung bringt eine reale Hoffnung auf den Punkt. Eine tiefe Sehnsucht, die Menschen aller Weltanschauungen bewegt – auch wenn sie an etwas anderes glauben oder an gar nichts. Von dieser Geschichte geht die ewig faszinierende Botschaft aus: Der Mensch darf auch angesichts von scheinbar unlösbaren Konflikten, Kriegen, Katastrophen oder Klima-Krisen niemals die Hoffnung verlieren. Und auf Frieden hoffen. Weihnachten ist wichtig. Weihnachten tut uns gut.

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Christoph Irion (geb. 1964) ist Journalist und Politologe. Seit 2014 leitet er die Christliche Medieninitiative pro e.V. in Wetzlar. Zuvor war Irion fast neun Jahre lang Chefredakteur der selbstständigen Regionalzeitung „Reutlinger General-Anzeiger“. Er war unter anderem Leitender Politikredakteur der Berliner Tageszeitungen „BZ“, „Berliner Morgenpost“ und „Die Welt“. Irion ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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