ICF-Pastorin: Jesu Geburt ist zentrales Element von Weihnachten

Die Menschen strömen vor Weihnachten oft auf Weihnachtsmärkte, aber selten in Kirchen. Der SWR hat in der Sendung „Gesellschaft ohne Gott: Brauchen wir den Glauben noch?“ diskutiert, wie relevant das Christentum noch ist – mit erwartbaren Antworten.
Von Johannes Blöcher-Weil
Klaus Krämer, Sibylle Beck und Philipp Möller diskutieren darüber, welchen Mehrwert der christliche Glaube für die Gesellschaft hat

Für viele Menschen ist die Kirche nicht mehr relevant für ihr Leben. Der SWR hat wenige Tage vor Weihnachten 45 Minuten darüber diskutiert, was einem Land ohne den christlichen Glauben fehlt. Bei Moderatorin Alexandra Gondorf waren Bischof Klaus Krämer, die Pastorin Sibylle Beck und Philipp Möller vom „Zentralrat der Konfessionsfreien“ zu Gast.

Als positives Beispiel einer gelingenden Freikirche wurde die Arbeit des ICF Karlsruhe vorgestellt. Pastorin Sibylle Beck berichtete von 1.000 Menschen, die die Gemeinde-Gottesdienste sonntags besuchen. Beck warb dafür, an Weihnachten die Geburt Jesu Christi als zentrales Element zu feiern. In der Landeskirche habe sie erlebt, dass die Menschen nicht mehr viel von ihrer Kirche erwarteten, dass aber doch eine Sehnsucht nach dem Glauben existiere.

Die 45-minütige Sendung beleuchtete aber auch unterschiedliche Freikirchen in Riedlingen und Pforzheim, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

Bischof: In der Weihnachtsbotschaft steckt eine enorme Kraft

Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, räumte ein, dass die Statistik gegen die Kirchen spreche. Trotzdem gebe es lebendige Gemeinden, die den Kern der biblischen Botschaft lebendig feierten und Menschen erreichten. In der Weihnachtsbotschaft stecke eine enorme Kraft, von der die Gesellschaft profitieren könne.

Um Kirche zukunftsfähig zu machen, wolle er Elemente und neue Formen von Spiritualität und kirchlichem Leben stärken und weiterentwickeln. Kirche könne die Gesellschaft positiv verändern und Menschen in Krisen zum Glauben finden. Krämer distanzierte sich von Fundamentalisten, die einzelne Sätze aus der Bibel lösten und sie als apodiktische Gebote behandelten.

Aus Sicht von Philipp Möller sollten die Menschen selbst entscheiden, wie sie Weihnachten feiern. Der Autor des Buches „Gottlos glücklich“ warb für ein Staatswesen, das ohne Kirchen auskommt. Kirche sei ein politisches Machtinstrument, das immer mehr an Bedeutung verliere.

„Ohne Christen wird das gesellschaftliche Klima kälter“

Die gigantischen Austrittszahlen zeigten, dass das Interesse an Religiosität und Spiritualität schwinde. Der Großteil europäischer Jugendlicher bezeichne sich als gottlos glücklich. Auch gelinge es nicht mehr, den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben, was das Ganze zum Auslaufmodell mache. „Wer einmal die Kirche verlassen habe, komme auch nicht mehr wieder.“

Sowohl Beck als auch Krämer waren sich sicher, dass eine Gesellschaft ohne Gott und Christen deutlich ärmer wäre und das gesellschaftliche Klima verringere. Möller hingegen sah in der Kirche als Rückgrat der Gesellschaft ein Mär: „Die Gesellschaft kann auch ohne Kirche eine solidarische sein, in der sich Menschen umeinander kümmern.“

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