Für fünf Millionen Dollar hat das Auktionshaus Sotheby’s am Mittwochnachmittag eine Marmortafel mit den Zehn Geboten versteigert. Die Tafel gilt als älteste noch erhaltene Tafel der Welt, auf der die Zehn Gebote eingemeißelt sind. Der Schätzwert lag im Vorfeld der Auktion bei ein bis zwei Millionen Dollar.
Der Käufer will nach Angaben des Auktionshauses anonym bleiben. Laut Medienberichten will er die Tafel einer israelischen Institution schenken.
Die Tafel stammt aus der spätrömisch-byzantinischen Zeit (ca. 300–800 n. Chr.) und wurde 1913 bei Eisenbahnausgrabungen an der Südküste Israels gefunden. Ihre historische Bedeutung wurde drei Jahrzehnte lang nicht erkannt, bis sie 1943 an einen Gelehrten verkauft wurde. Dies führte dazu, dass die Tafel als Pflasterstein am Eingang eines örtlichen Hauses verwendet wurde, mit der Inschrift nach oben und dem Fußgängerverkehr ausgesetzt, heißt es von Sotheby’s in einer Pressemitteilung aus November.
Dem Magazin „Artnet“ zufolge wurde die Tafel nach ihrer Wiederentdeckung vermutlich von einem Araber erworben, der sie auf dem Boden seines Hofes ausstellte, wo sie teilweise abgenutzt war. 1943 wurde sie von einem gewissen Y. Kaplan erworben, der zusammen mit dem in Russland geborenen Archäologen und Politiker Yitzhak Ben-Zvi einen wissenschaftlichen Artikel darüber schrieb.
Von: Jörn Schumacher und Martin Schlorke