Gebet und Werte: Christliches Netzwerk stärkt Mitarbeitende bei Volkswagen-Krise

Am 25. November lädt das Netzwerk „Christen in der Automobilindustrie“ zu einer Gebetsveranstaltung im Automuseum Wolfsburg ein. In der Branchenkrise möchten sie ein Zeichen für Zusammenhalt, Verantwortung und Zuversicht setzen.
Von Norbert Schäfer
Automobilindustrie

In der Automobilindustrie geht die Angst um: Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, und damit die Zukunft von ganzen Regionen. Bei Volkswagen (VW) drohen gar Werksschließungen. Auch die Zulieferbetriebe sind von der Krise betroffen. Das „Netzwerk Christen in der Automobilindustrie“ (CAI) lädt am Montag, dem 25. November 2024, zu einem Gebetstreffen ins Automuseum Wolfsburg ein. Ziel der Veranstaltung ist es, inmitten der aktuellen Krise bei Volkswagen und der Automobilindustrie Zuversicht zu spenden und christliche Werte in den Fokus zu rücken.

„Unser Netzwerk vernetzt Gebetskreise über Unternehmens- und Konfessionsgrenzen hinweg. Es geht uns darum, christliche Verantwortung zu stärken und Werte im Arbeitsalltag zu leben“, erklärt Peer-Detlev Schladebusch, Gründer und Sprecher von CAI. Seit seiner Gründung 2013 organisiert das Netzwerk regelmäßige Gottesdienste und Veranstaltungen in großen Automobilunternehmen. Die aktuelle Gebetsaktion entstand aufgrund von Rückmeldungen aus den bestehenden Gebetskreisen, die angesichts der Krise den Wunsch nach Gemeinschaft und Gebet äußerten.

Die Veranstaltung am Montag richtet sich nicht nur an Christen: „Auch VW-Mitarbeitende, die sonst wenig mit Glauben zu tun haben, fanden die Idee großartig. Es ist ein offener Rahmen mit Musik, Impulsen und Gebetsmomenten, der alle ermutigen soll – unabhängig vom persönlichen Hintergrund“, erklärt Schladebusch im Gespräch mit PRO.

Gebet für Werte und Wertschätzung

Das Gebetstreffen hat die Menschen im Fokus, die die Automobilindustrie tragen. „Ein Unternehmen hat keine Werte, es sind die Menschen, die sie leben. Ohne Werte gibt es keine Wertschöpfung“, betont Schladebusch. Das Treffen will den Zusammenhalt stärken und Mut machen, gerade in einer Zeit, die von Unsicherheit, Stellenabbau und internationalem Wettbewerbsdruck geprägt ist.

Schladebusch sieht in der Krise auch einen Moment des Innehaltens: „Krisen unterbrechen den Alltag. Sie bringen uns zum Nachdenken über Fragen wie: Was gibt meinem Leben Sinn? Wofür arbeite ich? Das eröffnet auch neue Zugänge zu Glaubens- und Lebensfragen.“

Optimismus trotz Herausforderungen

Trotz der angespannten Lage ist Schladebusch zuversichtlich: „Die Welt geht morgen nicht unter, und Volkswagen wird nicht in den Abgrund gerissen. Aber wir müssen Wege finden, gemeinsam und werteorientiert Lösungen zu entwickeln.“

CAI versteht sich als ökumenisches Netzwerk, das Mitarbeitende aus verschiedenen Unternehmen, Branchen und Konfessionen verbindet. Gemeinsames Gebet und Austausch zu aktuellen Herausforderungen, wie Strukturwandel und Disruption, stehen im Mittelpunkt. Die Mitglieder setzen sich dafür ein, Verantwortung gegenüber Mensch, Umwelt und Gott zu übernehmen. Sie sehen ihren Auftrag darin, die Schöpfung weiterzuentwickeln und zu bewahren – trotz Rückschlägen. Das Netzwerk unter dem Motto „Called for Mobility – Zur Mobilität berufen“ glaubt, dass gelebte Werte Innovation fördern und die Branche nachhaltig transformieren können.

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