Silvan Wallner macht mit dem Fußball Schluss. Der Schweizer U21-Nationalspieler war erst zu Beginn der Saison vom FC Zürich nach Österreich zu Blau-Weiß Linz gewechselt. Jetzt kehrt er nicht nur dem Verein, sondern dem Profisport den Rücken. Grund dafür ist sein christlicher Glaube.
Der Innenverteidiger gehört der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Dort gilt der Samstag als Ruhetag, an dem nicht gearbeitet und für Wallner deshalb auch nicht Fußball gespielt werden darf. Stattdessen wird der Feiertag vor allem Gott und dann der Gemeinde gewidmet.
Wallner erklärte, dass er Jesus Christus nachfolgen möchte. Ihm sei dabei der biblische Ruhetag wichtig geworden. Deswegen hat der Profi am Sonntag seinem Verein mitgeteilt, dass er sich nicht mehr in der Lage fühle, seine aktive Profikarriere als Fußballer weiterzuführen.
„Meine persönliche Überzeugung“
Er einigte sich mit Blau-Weiß Linz auf eine vorzeitige Vertragsauflösung. Dieser wünschte ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute. Wallner betonte, dass er als gläubiger Christ samstags nicht mehr erwerbsmäßig Fußball spielen wolle: „Es ist meine persönliche Überzeugung, zu der ich in den letzten Tagen gekommen bin.“
Sportdirektor Christoph Schösswendter äußerte sein Unverständnis über Wallners Schritt. Da er früher selbst Spieler war, falle es ihm schwer, die Entscheidung zu verstehen. Man müsse das aber tun, auch wenn man eigentlich langfristig mit dem Sportler geplant habe und dies nicht mehr der Fall sei.
Wallner stammt ursprünglich aus dem Nachwuchsbereich des FC Zürich. Mit dem Verein wurde er in der Saison 2021/2022 Schweizer Meister. Für die Schweizer U21-Nationalmannschaft hat er bislang drei Länderspiele absolviert.
Einen ähnlichen Fall gab es in der Schweiz bereits 2011. Bei seinem Wechsel nach Kolumbien ließ sich der Schweizer Fußballer Johan Vonlanthen eine Klausel in den Vertrag schreiben, die ihn davon freistellte, Spiele an Samstagen bestreiten zu müssen.