Donald Trump wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Er setzte sich bei der Wahl am 5. November gegen seine demokratische Herausforderin Kamala Harris durch. Anders als viele Beobachter erwartet haben, war es am Ende nicht das prognostizierte Kopf-an-Kopf-Rennen.
Eine erste Wähleranalyse der Nachrichtenagentur AP und des Nachrichtensenders „Fox News“ hat die Religionszugehörigkeit der Wähler untersucht. Dabei wurden zwischen dem 28. Oktober und dem Ende der Wahl am 5. November 119.964 registrierte Wähler befragt.
60 Prozent der evangelischen Christen, sowie 54 Prozent der Katholiken hatten demnach die Absicht oder stimmten tatsächlich für Trump. Harris konnte 38 Prozent evangelische und 45 Prozent katholische Christen für sich gewinnen. Weiße Protestanten unterstützen Trump zu 70 Prozent, weiße Katholiken zu 59 Prozent.
60 Prozent der Trump-Wähler besuchen laut der Analyse mindestens einmal pro Monat einen Gottesdienst. Bei Harris-Wählern liegt der Wert bei 38 Prozent.
Christliche Stimmen
Noch vor der offiziellen Verkündigung des Wahlergebnisses hat der einflussreiche US-Prediger Franklin Graham Trump gratuliert. Auf X schrieb er: „Ich bete, dass Sie sich jeden Tag an Gott wenden, um seine Führung und Weisheit zu erhalten.“ Der Leiter der „First Baptist“ Megachurch in Dallas, Robert Jeffress, schrieb auf X, dass „Millionen von Christen“ für Trump beten.
Aus Deutschland meldete sich am Mittwoch der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm zu Wort. Er sehe nach Trumps Wahlsieg „wesentliche Grundpfeiler der Demokratie“ in Gefahr. Dass Trump trotz seines unethischen Redens und Verhaltens ein zweites Mal nach 2016 gewählt wurde, mache ihm große Sorge. Konkret befürchtet Bedford-Strohm, dass Trump seine Pläne wie die Deportation von Millionen illegalen Migranten umsetzen will.
Die Auslandsbischöfin der EKD, Petra Bosse-Huber, hat sich ebenfalls zutiefst beunruhigt über den Ausgang der Wahl gezeigt. „Ich frage mich besorgt, wieviel verlässliches internationales Zusammenwirken in Zukunft überhaupt noch mit den USA möglich sein wird“, erklärte sie. Und weiter: „Welche Auswirkungen dieser rücksichtslose und aggressive Politikstil für die ohnehin schon tief gespaltene amerikanische Gesellschaft in den nächsten Jahren haben wird, ist eine Frage, die nicht nur die amerikanischen Kirchen zutiefst umtreibt.“