Die Kathedrale Notre-Dame in Paris soll nach einem Brand vor fünf Jahren im Dezember wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Doch die Freude über die Wiedereröffnung des weltbekannten Monuments im gotischen Baustil ist getrübt.
Grund ist eine Äußerung von Kultusministerin Rachida Dati in einem Interview mit der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ vom Mittwoch. Darin hatte die Politikerin ein Eintrittsgeld von fünf Euro für das Bauwerk ins Spiel gebracht. „Eine Eintrittsgebühr für Notre-Dame würde alle Kirchen in Frankreich retten“, sagte Dati.
Die Kathedrale „Notre-Dame de Paris“ (dt.: „Unsere Liebe Frau von Paris“) ist seit dem Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat Eigentum des französischen Staates. Die katholische Kirche in Frankreich sieht das anders und hat sich dafür ausgesprochen, dass der Eintritt für die jährlich zwischen 12 und 14 Millionen Besucher weiterhin kostenlos bleiben soll. Die Diözese beruft sich in einer Pressemitteilung auf das 1905 beschlossene Gesetz, dass jedermann freien Zugang zu Kathedralen und Kirchen garantiert.
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Der Eintritt in Kirchen und Kathedralen der katholischen Kirche in Frankreich sei und müsse kostenlos möglich sein, erklärte die Diözese. Kirche müsse alle Menschen unbedingt kostenlos aufnehmen, unabhängig von Religion, Weltanschauung und finanziellen Mitteln.
Die Kathedrale „Notre-Dame de Paris“ gilt als architektonisches Meisterwerk und Juwel der gotischen Kunst. Bei einem Brand am 15. April 2019 war das Bauwerk schwer beschädigt worden. Notre-Dame ist eng mit der Geschichte Frankreichs verbunden. Das Bauwerk gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und zu den meist besuchten Denkmälern der Welt.