Steffen Seibert: Gott nicht instrumentalisieren in Nahost

Seit 2022 ist der frühere Regierungssprecher Steffen Seibert Botschafter in Israel. In einem Interview bemängelt er nun die Instrumentalisierung Gottes im Nahen Osten.
Von Martin Schlorke
Steffen Seibert

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat dafür plädiert, Gott aus politischen Tagesentscheidungen herauszuhalten. Gerade in Israel beklage er, dass „auf beiden Seiten“ Gott zu sehr als Argumentationshilfe oder als Begründung in der Politik herangezogen werde. Dahinter stecke selten eine besonders gute Absicht, sagte der frühere Regierungssprecher im Podcast „Lebensfragen“ des Bistums Mainz.

Dennoch glaube er, dass „ein ganz bestimmtes Menschenbild, das aus dem Glauben kommt, wichtig für den Menschen als Individuum, wie für die Gemeinschaft, in der er lebt“, sei.

„Bete selbst“

Auf die Frage, ob Seibert selbst Situation kennt, in der er gern beten möchte, antworte er mit „Ja, aber …“. Für politische Ereignisse selbst bete er nicht – darüber hinaus bete er jedoch. Seibert ist zwar getauft, ist aber aus der evangelischen Kirche ausgetreten und später in die katholische Kirche eingetreten. Dass es so gekommen ist, bezeichnet Seibert als „Fügung“.

Im Podcast bemängelte Seibert auch, dass es zu wenige Gespräche in Israel zwischen Juden und Muslime gebe. Es brauche Räume, in denen man einander zuhört und Empathie entwickle. Zudem bekräftige Seibert seinen Wunsch und seine Bemühungen, dass die israelischen Geiseln befreit werden, die seit dem 7. Oktober 2023 von der Terrororganisation Hamas festgehalten werden.

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