AfD bekommt „Medienbonus“ bei ARD und ZDF

Kommt die AfD in der Berichterstattung von ARD und ZDF zu kurz? Das scheint nicht der Fall zu sein, denn Medienanalysten sprechen gar von einem Bonus, den die Partei erhält.
Von Norbert Schäfer
Er bleibt nach wie vor die wichtigste Informationsquelle der Deutschen: der Fernseher

Eine Untersuchung der Medienanalysten von „Media Tenor“ zeigt, dass die AfD bei ARD und ZDF bei der Sichtbarkeit der Parteien auf Rang 3 rangiert. Dies, obwohl die AfD weder in einem Bundesland mit in der Regierungsverantwortung ist und auch im Deutschen Bundestag hinter der CDU/CSU-Fraktion (196 Abgeordnete) nur die zweitstärkste Oppositionsfraktion (AfD: 77 Abgeordnete) stellt. Die Sichtbarkeit einer Partei und ihrer Vertreter in den Medien gelte als ein Faktor dafür, für wen sich Wähler interessieren, heißt es von „Media Tenor“. SPD und CDU/CSU erhalten bei ARD, ZDF und Deutschlandfunk (DLF) die meiste Aufmerksamkeit. Beim DLF rangieren jedoch FDP und Grüne noch vor der AfD, die den fünften Platz belegt.

Die Medienanalysten haben herausgearbeitet, dass die AfD 2024 in den ARD- und ZDF-Nachrichtensendungen „Tagesschau“ sowie „Tagesthemen“, „Heute“ und „Heute Journal“ intensiver berücksichtigt wurden als die Grünen. Dabei hätten die Grünen im Bund sowie in beiden Bundesländern bis zum Wahltag in Sachsen und Thüringen mit in der Regierungsverantwortung gestanden. „Die Medienpräsenz der AfD ist im Jahr 2024 in den TV-Nachrichten von ARD und ZDF stark angestiegen, im Deutschlandfunk war der Anstieg nicht ganz so intensiv“, lautet es in der Untersuchung. „Die AfD kann sich 2024 bei ARD und ZDF bedanken“, so ein Fazit der Analyse. Die AfD erhalte einen „Medienbonus“.

Auch was den Stellenwert des Partei-Personals angeht, komme die AfD bei ARD und ZDF nicht zu kurz. Beim ZDF rangieren nach der Auswertung von „Media Tenor“ fünf AfD-Politiker, bei der ARD vier unter den TOP 15. Zum Vergleich: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kommt weder bei ARD und ZDF, noch beim DLF unter die Top 15. Der amtierende Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow (Die Linke), schaffte es demnach immerhin im DLF in diese Riege.

Vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen hat „Media-Tenor“ 7.665 Berichte über Parteien und Politiker im Zeitraum Januar bis August 2024 ausgewertet.

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