Bernhard Langer hat im Golfsport alles erreicht. Er hat das Masters in Augusta gewonnen und die Europäer mehrfach zum Sieg im traditionsreichen Ryder Cup geführt. Der Bayer war die Nummer 1 der Weltrangliste und hat über 100 Turniere gewonnen. Obwohl der Sport ihm Wohlstand und Erfolg bescherte, hat der christliche Glaube für ihn oberste Priorität.
Der heute 67-Jährige hat den Golfsport in Deutschland populär gemacht und über Jahrzehnte geprägt. Kurz nach seinem ersten Erfolg vor knapp 40 Jahren hat er „sein Leben dem Herrgott anvertraut“, wie er dem Wochenmagazin „Der Spiegel“ in der aktuellen Ausgabe erklärt.
„Ich habe nur Leere gespürt“
Langer stammt aus einem kleinen Dorf nahe Augsburg, lebt aber schon lange in Florida. Sein erstes eigenes Geld hat er sich auf dem Golfplatz als Caddy verdient. Langer erzählt dem „Spiegel“, dass er trotz seiner Erfolge als Profi keinen inneren Frieden gespürt habe, „sondern nur Leere“. Er habe dann irgendwann seine erste Bibelstunde besucht und sei Christ geworden.
Der Glaube an Gott habe seine Prioritäten verschoben. In der „Welt am Sonntag“ schrieb er 1998, dass er durch seine Bekehrung „Frieden, Geduld, Vertrauen und ein Gefühl der Sicherheit“ bekommen habe. Ein Gefühl, dass er vorher nicht gekannt habe. „Der Glaube“, sagt Langer, „besteht darin, dass man nicht das Jetzt und das Leben als Wichtigstes ansieht, sondern das ewige Leben nach dem Tod.“
Für diese entscheidenden Fragen sollten die Menschen viel mehr Zeit aufbringen, als über das Hier und Jetzt nachzudenken. Langer besucht die evangelikale Freikirche Calvary Chapel in Boca Raton. Dort werde das Wort der Bibel gepredigt und sonst gar nichts, erklärt Langer. Er ergänzt: „Ich glaube an Gottes Wort und an alles, was in der Bibel steht. Alles, was nicht in der Bibel steht, daran glaube ich nicht. Ganz einfach.“
Keine politischen Äußerungen
Natürlich gebe es viele umstrittene Themen wie Abtreibung oder die Haltung zu Donald Trump, meint Langer. Zu diesen äußert er sich im Spiegel-Porträt aber nicht. Auch nicht zu seinem gemeinsamen Golfspiel mit Trump kurz nach dessen Wahlniederlage 2020: „Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, dass ich über Politiker nicht mehr spreche. Da machen die Leute draus, was sie wollen. Kommt nie etwas Positives bei raus“.
Für seinen Beitrag in der „Welt am Sonntag“ hat Langer den christlichen Medienpreis „Goldener Kompass“ erhalten. Darin schrieb er 1998 über sein Leben zwischen Gott und Golf. Den Preis verleiht die Christliche Medieninitiative PRO für die glaubhafte Darstellung gelebten Christentums in den Medien. Weitere Preisträger neben Langer sind unter anderem die Schauspieler Heinz Rühmann und Jan Josef Liefers sowie der Moderator Günther Jauch.