Orthodoxe Kirche in Estland trennt sich von Moskau

Estnische Behörden hatten eine Trennung der eigenen orthodoxen Kirche vom Moskauer Patriarchat gefordert. Dem ist diese nun nachgekommen.
Von Martin Schlorke
Alexander-Newski-Kathedrale

Die estnisch-orthodoxe Kirche hat sich vom Moskauer Patriarchat losgelöst. Das hat eine Kirchenversammlung am Dienstag in Tallinn beschlossen. Damit wird sie im administrativen, ökonomischen und Bildungsbereich unabhängig von Moskau. Zudem wird der Zusatz „des Moskauer Patriarchats“ im Namen gestrichen.

Die Trennung hatte die estnische Regierung bereits im Juli gefordert. Zuvor musste bereits das ehemalige Oberhaupt der estnisch-orthodoxen Kirche Estlands, Metropolit Jewgeni, das Land verlassen, weil seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wurde.

In Estland lebt eine große russische Minderheit. Die mehr als 100.000 Gläubigen gehören der estnisch-orthodoxen Kirche nach dem Moskauer Patriarchat an. Dessen Oberhaupt Kyrill gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach Ansicht estnischer Behörden rechtfertigt und unterstützt Patriarch Kyrill als religiöser Führer der russisch-orthodoxen Kirche „konsequent die blutige Aggression des Kreml-Regimes gegen die Ukraine“.

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