Predigt als Zeichentrickfilm

Der amerikanische evangelikale Pastor Greg Laurie hat eine unterhaltsame Zeichentrickserie gestartet, die vom christlichen Glauben handelt. Die Clips gehen zurück auf Zeichnungen, die Laurie schon in seiner Jugend anfertigte.
Von Jörn Schumacher
Serie, Greg Laurie

Der prominente Pastor Greg Laurie bringt seit Kurzem in regelmäßigen Abständen Folgen einer selbst gezeichneten Zeichentrickserie heraus, die zum christlichen Glauben ermutigen soll. Er hofft, dass sie sowohl als Unterhaltung als auch als Informationsquelle über das Christentum und die Bibel dient, sagt er in einem Video auf seiner Webseite.

Die kurzen Geschichten handeln von Ben Born Again und seinem Freund, dem Hund Yellow Dog. Auf witzige und unterhaltsame Art stellen sie Kurzpredigten dar, die nicht nur für Kinder geeignet sind. Auf seiner Webseite erklärt Laurie, dass die von ihm kreierte Figur Yellow Dog heiße, weil er ein gelber Hund sei. Der Name Ben Born Again wiederum fuße auf der Aussprache des englischen Ausdrucks „I’ve been born again“ (Ich wurde wiedergeboren), das schnell ausgesprochen so klinge wie „Ben Born Again“. Die witzig und professionell animierten (bisher nur englischsprachigen) Clips erscheinen auf Lauries Webseite Harvest+ und auf www.benbornagain.org.

In einer Folge fahren Ben und sein Hund in einem Hippie-Bus durch die Gegend und wollen surfen. Auf einmal stehen sie an einer Brücke, die in der Mitte zerstört ist. Sie denken darüber nach, wie sie über die Schlucht kommen könnten. Und für Ben ist es ein perfektes Bild für die Brücke, die Gott in Jesus gesandt hat. Es folgt geradezu eine Mini-Predigt in Form eines Cartoons. „Wir sind von der anderen Seite ebenso weit entfernt wie ein Sünder von Gott.“ Doch Jesus starb am Kreuz und wurde zur Brücke zu Gott. „Jeder hat eine Leere in seinem Herzen, die nur Jesus füllen kann.“ Am Ende folgt ein Übergabe-Gebet, das der Zuschauer mitsprechen kann.

In einer anderen Folge sprechen die beiden über verschiedene persönliche Ängste und dass man in solchen Situationen ein Gebet sprechen könne, oder auch singen, flüstern oder schreien. Bisher sind drei Folgen von Ben und seinem Hund erschienen, weitere sollen folgen.

Zeichnen war Hilfe in schwieriger Kindheit

Laurie sagte in einem 2023 veröffentlichten Video, dass das Zeichnen und die Kunst eine große Rolle in seiner turbulenten Kindheit in den 1960er Jahren gespielt hätten. „Meine Mutter war siebenmal verheiratet und wieder geschieden“, erzählt Laurie. „Sie war eine Alkoholikerin und ich war ein einsames Kind. Das Zeichnen war eine Möglichkeit für mich zur Flucht.“

Der Pastor sagt, er habe Comiczeichner werden wollen. Einmal habe er sogar Charles Schulz, dem legendären Schöpfer der „Peanuts“, einen Brief geschrieben und sogar eine Antwort erhalten. Nachdem er zum Glauben gekommen war und in der Highschool einen Kunstkurs belegt hatte, reichte Laurie seinen ersten christlichen Comic mit dem Titel „Living Water“ (Lebendiges Wasser) ein, den er als eine effektive Möglichkeit ansah, seine Leidenschaft für Kunst mit seinem neu entdeckten Glauben zu verbinden.

In einem Facebook-Video aus dem Jahr 2020 erwähnte er, dass er den Comic als Teenager als evangelistisches Traktat entwickelt und weltweit über eine Million Exemplare davon verbreitet habe. Daraus entwickelte sich die Figur Ben Born Again, durch den er seine eigene Geschichte erzählen könne.

Laurie ist Hauptpastor der Harvest Christian Fellowship, die Gemeinden in Kalifornien und auf Hawaii hat. Er ist einer der bekanntesten evangelistischen Prediger in den USA, der in vielen christlichen Fernseh- und Radioprogrammen auftrat. 1990 rief er die evangelistische Veranstaltung „Harvest Crusades“ ins Leben. Laurie ist zudem Mitglied im Vorstand der Billy Graham Association und Autor von über 70 Büchern. Der evangelikale Geistliche produzierte zudem Filme wie „Steve McQueen: American Icon“, „Hope for Hurting Hearts“ und „Lost Boy“.

Vom Beginn der Jesus-Hippie-Bewegung in Kalifornien rund um Laurie handelt der Spielfilm „Jesus Revolution“, der im Februar 2023 erschien. In einer Hauptrolle ist Jesus-Darsteller Jonathan Roumie („The Chosen“) zu sehen. Der Film basiert auf der gleichnamigen Autobiografie Lauries. Aus einem Hauskreis mit 30 Personen entwickelte sich eine Gemeinschaft mit mehr als 15.000 Mitgliedern, die auf mehrere Standorte in Südkalifornien und Hawaii verteilt sind.

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