Lutheraner wird Harris‘ Vize

Der US-Wahlkampf ist in der heißen Phase. Nun hat die demokratische Kandidatin Kamala Harris ihren Vize bekanntgegeben: Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz. Und dieser hat Abtreibung als ein Kernthema ausgemacht.
Von Martin Schlorke
Tim Walz

Kamala Harris hat einen Vizepräsidentschaftskandidaten. Wie mehrere Medien am Dienstag übereinstimmend berichten, wird Tim Walz für die Demokraten als Vize von Kamala Harris ins Rennen um das Präsidentenamt gehen. Walz ist kein Unbekannter. Seit Januar 2019 ist der Gouverneur von Minnesota. Zuvor saß er für die Demokratische Partei im Repräsentantenhaus.

Walz gilt als liberal. Der 60-Jährige hat etwa mit seinen Demokraten in Minnesota 2023 ein Gesetz verabschiedet, das das Recht auf Abtreibung und reproduktive Gesundheitsfürsorge festschreibt. Noch im Juni sagte Walz, dass eines der entscheidenden Themen im Wahlkampf Abtreibung sei. Mit der Wahl der Demokraten, erklärte Walz, würde die körperliche Autonomie der Frauen sichergestellt und geschützt werden. Wer Trump wähle, würde „die Uhr zurückdrehen“.

Und Walz ist Lutheraner – wie etwa 20 Prozent der Einwohner Minnesotas. Über seinen Glauben spricht er nicht häufig, schreiben amerikanische Medien. Bei einer Rede vor Mitgliedern der nordamerikanischen Bau-Berufsgenossenschaft bezeichnete er sich aber als „Minnesota Lutheran“ und sagte mit einem Lächeln: „Weil wir gute Minnesota-Lutheraner sind, haben wir eine Regel: Wenn man etwas Gutes tut und darüber spricht, zählt es nicht mehr“.

Walz und Israel

Tim Walz, der insgesamt 24 Jahre in der Nationalgarde diente, hat sich in der Vergangenheit für die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan eingesetzt. Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober kritisierte er diesen und diejenigen, die den Angriff nicht verurteilten. Zudem ließ er die Flaggen im Bundesstaat auf halbmast hissen. Als Abgeordneter reiste Walz 2009 in den Nahen Osten und traf unter anderem Israels Premier Benjamin Netanjahu. Er unterstützte als Abgeordneter militärische Lieferungen an Israel und befürwortete das Atomabkommen mit dem Iran.

Walz, der auch als Lehrer gearbeitet hat, spricht sich außerdem dafür aus, das Wissen über den Holocaust in den USA zu stärken.

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