Die Estnische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (EOK-MP) soll sich von der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) trennen. Das fordert die estnische Regierung. Noch im Juli soll eine Entscheidung der Kirche fallen, heißt es in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtendienstes Östliche Kirchen (NÖK).
Estnische Behörden fordern die EOK-MP auf, sich religiös und juristisch nicht mehr dem Moskauer Patriarchat unterzuordnen. Zuvor musste das ehemalige Oberhaupt der estnisch-orthodoxen Kirche Estlands, Ewgeni alias Waleri Reschetnikow, das Land verlassen, weil seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wurde.
Zusätzlich wurde dem russischen Staatsbürger eine positive Haltung zum Kreml und dem Krieg Russlands gegen die Ukraine vorgeworfen. Letztlich wurde er von den Behörden als „Bedrohung für die Staatssicherheit“ eingestuft. Seit Beginn des russischen Kriegs hegt der Staat Misstrauen gegenüber der EOK-MP.
Entscheidung dauert an
Laut Pressemitteilung des NÖK hat die EOK-MP Ende Mai angekündigt, ihre Satzung anzupassen und diese einer Kirchenversammlung vorzulegen. Der Bischof Daniil von Tartu sagte, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht in Sicht sei, sie aber an der Angelegenheit weiterarbeiten würden.
Das nächste Treffen mit staatlichen und kirchlichen Vertretern sei noch im Juli geplant. Die Angelegenheit werde mit rechtlicher Sorgfalt bearbeitet. Dieser Prozess brauche mehr als „einen Tag oder eine Woche“, sagte der Bischof gegenüber dem Nachrichtenportal EER. In Estland gehören russische Gläubige größtenteils zur Estnisch Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.