Die Internetnutzung in Deutschland hat 2024 nach Jahren des Anstiegs einen leichten Rückgang verzeichnet. Eine Studie der Postbank zeigt, dass die durchschnittliche Zahl der wöchentlichen Onlinezeit von 71 auf 69 Stunden gesunken ist. 2020, während der Corona-Pandemie, hatte die wöchentliche Internetnutzung noch bei gut 56 Stunden gelegen. 2015 waren es laut der Studie nur rund 40 Stunden pro Woche.
Besonders junge Erwachsene, die sogenannten „Digital Natives“, nutzen das Internet intensiv, durchschnittlich 85 Stunden wöchentlich. Im Gegensatz dazu nutzen Personen über 40 Jahre das Internet durchschnittlich 62 Stunden wöchentlich. Für die repräsentative „Postbank Digitalstudie 2024 – Die digitalen Deutschen“ wurden im April dieses Jahres 3.171 Einwohnern befragt. Es ist die zehnte Studie dieser Art der Postbank in Folge.
Wunsch: Weniger Zeit online
Smartphones sind mit 24 Stunden wöchentlicher Nutzung weiterhin das am häufigsten genutzte Gerät (86 Prozent der Befragten) für den Internetzugang, gefolgt von Laptops (67 Prozent der Befragten) mit 11,5 Wochenstunden, Desktop-PCs wurden von 47 Prozent der Befragten 9,8 Stunden pro Woche, Smart-TVs (9,6 Stunden pro Woche) und Tablets (5,7 Stunden pro Woche). Intelligente Sprachassistenten nutzten 21 Prozent der Befragten (2023: 17 Prozent). Die sogenannten „Wearables“ wie Smartwatches und Fitness-Tracker nutzen 13 Prozent der Befragten und wenden dafür durchschnittlich 3,3 Stunden pro Woche auf.
Trotz der weiten Verbreitung gibt es wachsende Bestrebungen, die Internetnutzung zu reduzieren, vor allem unter denjenigen, die den persönlichen Kontakt und gesundheitliche Aspekte in den Vordergrund stellen möchten. 17 Prozent der Befragten wollen ihre private Online-Zeit verringern, wobei der zeitweise Verzicht auf Social Media (40 Prozent der Befragten) so beliebt ist wie im Vorjahr. Auf den Serienmarathon im Internet zu verzichten, fällt den Deutschen dagegen erheblich schwerer: Nur noch 18 Prozent der Befragten sind bereit, weniger zu streamen – im Vorjahr waren es noch 29 Prozent.
Die Zeit ohne Internet wollen 37 Prozent der Befragten für andere Dinge nutzen – vor allem die Älteren. In der Gruppe der ab 40-Jährigen äußerten 45 Prozent den Wunsch nach mehr Aktivitäten abseits des Internets, bei den 18- bis 39-Jährigen sind es 32 Prozent. Dabei spielen auch gesundheitliche Aspekte eine Rolle: 34 Prozent möchten ihre Internetnutzung reduzieren, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden (2023: 30 Prozent). Fast ebenso viele (31 Prozent) gaben an, Freunde und Familie häufiger persönlich treffen zu wollen. 26 Prozent geben an, dass sie nicht ständig erreichbar sein wollen (2023: 21 Prozent). Dieser Wunsch ist bei den ab 40-Jährigen (31 Prozent) deutlich stärker ausgeprägt als bei den Jüngeren (23 Prozent).