Deutsche sind 69 Stunden pro Woche online

Durchschnittlich 69 Stunden in der Woche verbringen die Deutschen im Internet. Das sind etwa zwei Stunden weniger als 2023, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Von Norbert Schäfer
Smartphone-Nutzer beschäftigen sich laut der Zeitschrift Journalist kürzer mit einem Artikel als Zeitungsleser

Die Internetnutzung in Deutschland hat 2024 nach Jahren des Anstiegs einen leichten Rückgang verzeichnet. Eine Studie der Postbank zeigt, dass die durchschnittliche Zahl der wöchentlichen Onlinezeit von 71 auf 69 Stunden gesunken ist. 2020, während der Corona-Pandemie, hatte die wöchentliche Internetnutzung noch bei gut 56 Stunden gelegen. 2015 waren es laut der Studie nur rund 40 Stunden pro Woche.

Besonders junge Erwachsene, die sogenannten „Digital Natives“, nutzen das Internet intensiv, durchschnittlich 85 Stunden wöchentlich. Im Gegensatz dazu nutzen Personen über 40 Jahre das Internet durchschnittlich 62 Stunden wöchentlich. Für die repräsentative „Postbank Di­gi­tal­stu­die 2024 – Die di­gi­ta­len Deut­schen“ wur­den im April die­ses Jah­res 3.171 Ein­woh­nern be­fragt. Es ist die zehnte Studie dieser Art der Postbank in Fol­ge.

Wunsch: Weniger Zeit online

Smartphones sind mit 24 Stunden wöchentlicher Nutzung weiterhin das am häufigsten genutzte Gerät (86 Prozent der Befragten) für den Internetzugang, gefolgt von Laptops (67 Prozent der Befragten) mit 11,5 Wochenstunden, Desktop-PCs wurden von 47 Prozent der Befragten 9,8 Stunden pro Woche, Smart-TVs (9,6 Stun­den pro Wo­che) und Tablets (5,7 Stun­den pro Woche). Intelligente Sprachassistenten nutzten 21 Pro­zent der Be­frag­ten (2023: 17 Pro­zent). Die sogenannten „Wearables“ wie Smartwatches und Fitness-Tracker nutzen 13 Pro­zent der Be­frag­ten und wen­den da­für durch­schnitt­lich 3,3 Stun­den pro Wo­che auf.

Trotz der weiten Verbreitung gibt es wachsende Bestrebungen, die Internetnutzung zu reduzieren, vor allem unter denjenigen, die den persönlichen Kontakt und gesundheitliche Aspekte in den Vordergrund stellen möchten. 17 Prozent der Befragten wollen ihre private Online-Zeit verringern, wobei der zeitweise Verzicht auf Social Media (40 Prozent der Befragten) so beliebt ist wie im Vorjahr. Auf den Se­ri­en­ma­ra­thon im Internet zu ver­zich­ten, fällt den Deut­schen da­ge­gen erheblich schwe­rer: Nur noch 18 Pro­zent der Befragten sind be­reit, we­ni­ger zu strea­men – im Vor­jahr wa­ren es noch 29 Pro­zent.

Die Zeit ohne Internet wol­len 37 Pro­zent der Be­frag­ten für an­de­re Din­ge nut­zen – vor al­lem die Äl­te­ren. In der Grup­pe der ab 40-Jäh­ri­gen äu­ßer­ten 45 Pro­zent den Wunsch nach mehr Ak­ti­vi­tä­ten ab­seits des In­ter­nets, bei den 18- bis 39-Jäh­ri­gen sind es 32 Pro­zent. Dabei spielen auch ge­sund­heit­li­che As­pek­te ei­ne Rol­le: 34 Pro­zent möch­ten ih­re In­ter­net­nut­zung re­du­zie­ren, um ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Ge­sund­heit zu ver­mei­den (2023: 30 Pro­zent). Fast eben­so vie­le (31 Pro­zent) gaben an, Freun­de und Fa­mi­lie häu­fi­ger per­sön­lich tref­fen zu wollen. 26 Pro­zent ge­ben an, dass sie nicht stän­dig er­reich­bar sein wol­len (2023: 21 Pro­zent). Die­ser Wunsch ist bei den ab 40-Jäh­ri­gen (31 Pro­zent) deut­lich stär­ker aus­ge­prägt als bei den Jün­ge­ren (23 Pro­zent).

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