Eine Konferenz auf dem Bürgenstock am Vierwaldstättersee in der Schweiz soll am Wochenende einen künftigen Friedensprozess für die Ukraine anstoßen. Ziel des Treffens auf Ebene der Staats- und Regierungschefs ist nach Bekunden der Initiatoren, „ein gemeinsames Verständnis für einen möglichen Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu entwickeln“. Dies soll die Grundlage für einen Friedensprozess sein.
Rund 90 Staaten haben ihre Teilnahme an der Konferenz zugesagt, die von der Schweiz auf Bitte der Ukraine hin einberufen wurde. Russland wurde dazu nicht eingeladen. China nimmt an der Konferenz nicht teil und hatte zudem Ende Mai erklärt, gemeinsam mit Brasilien eine eigene Ukraine-Konferenz abzuhalten, an der auch Russland teilnehmen soll.
Kramer: „China spielt wichtige Rolle“
Landesbischof Friedrich Kramer, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hat seine Unterstützung für die bevorstehende Friedenskonferenz für die Ukraine ausgedrückt.
Kramer betont die Bedeutung jeder diplomatischen Initiative, die dazu beitragen kann, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Die Konferenz zielt darauf ab, einen Dialog über die Möglichkeiten eines gerechten und dauerhaften Friedens gemäß dem Völkerrecht und der UN-Charta zu fördern. Kramer bedauert, dass wichtige Akteure wie China nicht teilnehmen, und hebt hervor, dass die Präsenz solcher Staaten die Friedenschancen verbessern könnte.
„Es wäre gut, wenn Staaten, die zu einem Frieden in der Ukraine beitragen können, auch in der Schweiz mit dabei wären. Und da spielt China eine sehr wichtige Rolle“, teilte der Friedensbeauftragte im Vorfeld der Konferenz mit.
Kramer erinnerte daran, dass das „unsäglich schwere Leid“ der ukrainischen Zivilbevölkerung nicht vergessen werden dürfe und rief zum fortwährenden Gebet für die Konferenz und den Frieden sowie zur Unterstützung auf.
„Letztlich kann nachhaltiger Frieden nicht durch Waffengewalt gesichert werden, sondern nur durch Dialog und Diplomatie“, sagte Pfarrer Jerry Pillay, Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in einer Stellungnahme. Obwohl Russland nicht an dem Gipfel teilnehmen wird, werde man nicht umhin kommen, sich für einen nachhaltigen Frieden mit Russland zu befassen.
„Wir hoffen, dass das erste Gipfeltreffen eine Basis für weitere Schritte schafft, um einen nachhaltigen Frieden zu schaffen“, sagte er. Der ÖRK suche ständig nach Wegen, die dem Dialog, dem Frieden und der Gerechtigkeit dienen können: „Es geht darum, den brutalen Konflikt und das Leid der Bevölkerung zu beenden und die Stabilität der Rechtsstaatlichkeit auf internationaler Ebene wieder herzustellen.“