Streaming-Fernsehen auf dem Vormarsch

Mediennutzer müssen nicht mehr zu bestimmten Uhrzeiten bestimmte Sendungen schauen. Das lineare Fernsehen wird zwar noch am meisten geschaut, aber immer mehr Nutzer gucken On-Demand.
Von Johannes Blöcher-Weil
Er bleibt nach wie vor die wichtigste Informationsquelle der Deutschen: der Fernseher

62 Prozent der Deutschen schauen wöchentlich mehr als sechs Stunden lineares TV. Das belegt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov. Bei den On-Demand-Nutzern sind dies 42 Prozent der Verbraucher. 2022 lag die Zahl bei den linearen Nutzern mit 65 Prozent noch fast doppelt so hoch wie bei den On-Demand-Inhalten (32 Prozent).

Vor allem die älteren Nutzer mögen es lieber linear. Bei den über 55-Jährigen schaut jeder Zweite pro Woche mehr als 16 Stunden. In der Altersgruppe zwischen 18 bis 24 Jahren sind es 15 Prozent. Umgekehrt ist das Ganze bei den On-Demand-Inhalten. Diese konsumiert jeder zweite Jüngere mehr als sechs Stunden pro Woche. Bei den älteren Menschen sind dies 30 Prozent.

Bedeutung des Fernsehens als Nachrichtenquelle sinkt

Das Fernsehen bleibt die am häufigsten genutzte Nachrichtenquelle. Auch hier sinkt der Wert gegenüber den Vorjahren. Traf diese Aussage 2020 noch für 29 Prozent der Befragten zu, sind es heute 26 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen News-Apps auf dem Smartphone (elf Prozent) und soziale Netzwerke (zehn Prozent).

Zwei Ränge nach hinten gerutscht ist das Radio. Mit zwölf Prozent lag es 2020 noch auf dem zweiten Platz. Aktuell ist es mit neun Prozent auf Rang vier. Vor vier Jahren wurde die gedruckte Ausgabe der Zeitung noch von elf Prozent der Befragten genannt.

Bei den sozialen Netzwerken liegt Facebook weiter unangefochten auf der Spitzenposition. Der Wert liegt gleichbleibend bei 49 Prozent. Es folgen Youtube (41 Prozent), Instagram (40 Prozent) und Tiktok (15 Prozent). Während der Wert bei Youtube um drei Prozent gestiegen ist, waren es bei Instagram und Tiktok sogar vier Prozent.

Kontakt mit Familie und Freunden Hauptargument

41 Prozent der Befragten verbringen mehr als sechs Stunden in der Woche in den sozialen Netzwerken. Bei fünf Prozent der jüngsten Alterskohorte sind es sogar mehr als 35 Stunden in der Woche. Jeder dritte Befragte verbringt zwischen sechs und 20 Stunden in den sozialen Netzwerken.

Für 64 Prozent aller Befragten ist es ein wichtiger Grund, dass sie mit Familien und Freunden in Kontakt bleiben und deswegen die sozialen Medien nutzen. Es dürfte wenig überraschend sein, dass Whatsapp (81 Prozent) die dominierende App dafür ist. Mit weitem Abstand folgen der Facebook-Messenger (32 Prozent) und der Messenger Telegram (17 Prozent).

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