Filmkritik

Top 10 der besten Filme mit starker Botschaft

Es tut sich viel im Bereich christlicher Filme. Die Schlagzahl der Veröffentlichungen hat sich erhöht, auch die Qualität der Produktionen hat stark zugenommen. Hier die unserer Meinung nach zehn besten Filme mit guter Botschaft der letzten Jahre.
Von Jörn Schumacher
Collage

Platz 10: „Der göttliche Andere“

„Der göttliche Andere“ ist die Geschichte des Fernsehjournalisten Gregory Spring, der nach langem Wehren zugeben muss: „Gott existiert“. Eigentlich überzeugter Atheist, lernt er diese Lektion auf eine der ungewöhnlichsten Arten, die ein Kinofilm bislang gezeigt hat. Eigentlich soll der Reporter in Rom von der Wahl des neuen Papstes berichten. Zyniker durch und durch, will er von Liebe nichts wissen, von Kirche und Gott noch weniger. Doch er verliebt sich dummerweise in Maria, eine angehende Nonne und gläubige Christin. Diese leichte Sommerkomödie des deutschen Regisseurs Jan Schomburg schafft es, den Zuschauer mit vielen skurrilen, geradezu „Amélie“-haften filmischen Bonbons zu unterhalten. Dabei thematisiert Schomburg wie im Vorbeigehen tiefere Fragen des Glaubens, ohne dass das irgendwie gestelzt wirkt.

Platz 9: „The Jesus-Revolution“

Dieser Film, der seit kurzem auch auf Netflix läuft, beleuchtet ein spannendes Kapitel der Kirchengeschichte auf sehr unterhaltsame Weise: die geistliche Erweckung unter den Hippies in den 60er Jahren, aus denen die „Jesus People“ wurden. Massentaufen im Pazifik und die Gründung zahlloser Kirchengemeinden waren die Folgen. Sehr schön zeigt der Film, dass hinter der Rebellion gegen Traditionen, der „freien Liebe“ und dem Drogenkonsum vielleicht eigentlich nur die Suche nach Wahrheit, Frieden und Gott steckt. Ausgerechnet die Kirchen verschließen sich gegenüber den Hippies, die auf einer spirituellen Suche sind? Dies ist auch die Geschichte des heute bekannten Pastors Greg Laurie. Geradezu perfekt in ihren Rollen: Jonathan Roumie, der Jesus-Darsteller aus „The Chosen“ und Kelsey Grammer (bekannt aus Serien wie „Frasier“) als Pastor der Calvary-Chapel-Gemeinde Chuck Smith.

Platz 8: „An Interview with God“

Wer würde sich nicht gerne einmal Gott höchstselbst gegenübersetzen und ihm Fragen stellen, die dieser alle bereitwillig beantwortet? In diesem Spielfilm darf der Journalist Paul Asher genau das tun. Ein Film, der Spaß macht, Tiefe hat und wegen exzellenter schauspielerischer Leistung ein Genuss ist. Als Asher dem älteren, sympathischen Herr gegenübersitzt, der von sich behauptet Gott zu sein, ist für ihn zunächst klar, einen Irren zu interviewen. Mehr und mehr muss der knallharte Fragesteller aber über seine eigenen Schwierigkeiten im Leben und sein bisheriges Christsein neu nachdenken. Sein Redaktionsleiter ist jedenfalls begeistert: „Wird höchste Zeit, dass Gott auf Seite eins kommt!“ Nebenbei bringt der Film den Zuschauer auch zum Schmunzeln. Der Film wird getragen von der Glanzleistung der beiden Hauptdarsteller, dem Australier Brenton Thwaites („Fluch der Karibik“) und David Strathairn („Good Night, and Good Luck“)

Platz 7: „Harriet – Der Weg in die Freiheit“

Nach einer Umfrage gehört Harriet Tubman in Amerika zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Geschichte. In Deutschland ist der Name eher unbekannt. Mit diesem bemerkenswerten Film hat die tiefgläubige Frau, die gegen die Sklaverei aufstand, ein filmisches Denkmal erhalten. Selbst als Sklavin aufgewachsen, wurde Tubmans Drang nach Freiheit irgendwann zu groß, und sie machte sich auf den beschwerlichen Weg in die Freiheit. Es gelang ihr, mit Gottes Hilfe. Tubman floh 1849 von ihrer Farm im US-Bundesstaat Maryland, kehrte später zurück und holte Freunde und Verwandte aus der Hölle der Sklaverei. Über das „Underground Railroad“-Netzwerk holte sie insgesamt 70 Personen in die Freiheit. Später kämpfte der weibliche „Moses“ während des Bürgerkriegs in der Unions-Armee gegen die Konföderierten. Ohne Ausbildung, meistens ganz auf sich allein gestellt, vertraute sie allein auf Gott. Die Hauptdarstellerin, die Britin Cynthia Erivo, war für den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle nominiert. Sie komponierte auch den Titelsong „Stand Up“ selbst, für den sie ebenfalls für einen Oscar nominiert wurde.

Platz 6: „15 Jahre“

Die Pianistin Jenny von Leoben, die unschuldig 15 Jahre im Gefängnis saß, muss für sich die Frage beantworten: Wie geht Vergebung? Eigentlich hätte Jenny auch gut bei den Berliner Philharmonikern landen können, doch der Lebensweg der talentierten Pianistin nahm an einer Stelle eine fatale Abzweigung. Die impulsive Frau landete unverschuldet im Gefängnis. In dem Film „Vier Minuten“ erzählte Chris Kraus 2006 Jennys komplexes Verhältnis zu einer Klavierlehrerin. „15 Jahre!“ ist die Fortsetzung, die von einer spannenden Atmosphäre, von feinsinnigem Humor und tiefgründigen Dialogen geprägt ist. Jenny kommt in einer christlichen Resozialisierungseinrichtung unter, und sie hadert mit dem Zwiespalt in sich: das überwältigende Bedürfnis nach Rache einerseits, und das Wissen darum, dass Gott eigentlich Vergebung möchte.
Und ist ihr größtes Talent, das Klavierspielen, nicht eigentlich dazu gedacht, „Segen für andere“ zu sein? Ein grandios erzähltes Drama mit Top-Besetzung, mit Hannah Herzsprung, Christian Friedel und Albrecht Schuch, ein Gastauftritt hat Samuel Koch.

Platz 5: „Father Stu“

Der Film „Father Stu“ erzählt die wahre Geschichte des Boxers Stuart Long, der katholischer Priester wurde. Die erzählenswerte Biografie setzte Mark Wahlberg voller Einfühlungsvermögen, Humor und Tiefgründigkeit um. Der Film lebt von der meisterlichen Leistung seiner Hauptdarsteller, von originellen Dialogen sowie einer exzellenten Musikauswahl. Stuart Long wuchs in einer ziemlich kaputten Familie auf, nur beim Boxen blüht er so richtig auf. Anfangs kann er sich seinen Lebensunterhalt mit Kämpfen verdienen, gesundheitliche Probleme zwingen ihn, das Boxen aufzugeben. Er lernt die gläubige Katholikin Carmen kennen, er verliebt sich nicht nur in sie, sondern kommt so auch mit dem katholischen Glauben in Kontakt. Das Zusammentreffen dieses Haudraufs mit der Kirche entbehrt nicht einer gewissen Komik. Long will unbedingt Priester werden, und natürlich eckt er im Priesterseminar an. Aber die wichtigste Botschaft, die Gott ihm gab, lautet: Wir können nicht jemand anderes werden, sondern müssen erkennen, wie Gott uns so, wie wir sind, gebrauchen kann. Der Kampf, den Stu für seine Kirche und seinen Glauben, führt, ist bemerkenswert und äußerst sehenswert.

Platz 4: „Der wunderbare Mr. Rogers“

Der Fernsehmoderator und Pastor Fred Rogers machte über 30 Jahre lang eine Kindersendung und erreichte damit Millionen Amerikaner, er war sozusagen der Peter Lustig der USA. Der gläubige „Mr. Rogers“ war bekannt für seine einfühlsame Art und für seine schlichte Botschaft der Liebe. Oscar-Preisträger Tom Hanks verkörpert in diesem Film den presbyterianischen Pastor, der 2003 verstarb, aber in den Herzen der Amerikaner einen Ehrenplatz hat, so gut, dass man die beiden Personen kaum noch unterscheiden kann. Der Journalist Lloyd Vogel soll für das Esquire-Magazin ein Porträt über den beliebten Mr. Rogers schreiben. Er geht wie immer äußerst skeptisch und mit einer Prise Zynismus an die Sache heran, doch aus der Begegnung wurde eine Freundschaft. Der Journalist im echten Leben, der in Wirklichkeit Tom Junod heißt und das Drehbuch schrieb, berichtete, dass Rogers ihm das Beten beigebracht und sein Leben komplett verändert hat. Lange nicht mehr war die Botschaft der biblischen Wahrheit von göttlicher Liebe und Vergebung so beeindruckend auf der Leinwand zu sehen.

Platz 3: „Die Aussprache“

Diese Geschichte wurde inspiriert von realen Begebenheiten in einer mennonitischen Kolonie in Bolivien. Dort hatten zwischen 2005 und 2009 Männer über 100 Mädchen und Frauen regelmäßig nachts zuerst narkotisiert und dann vergewaltigt. Das jüngste Opfer war drei Jahre alt. Die sichtbaren Wunden der Frauen sollten mit „Akten des Teufels“ erklärt werden. In diesem Kammerspiel werden Kernfragen des christlichen Glaubens behandelt, dass Gänsehaut aufkommt. Die Frauen sind aufgerufen zu entscheiden, wie sie verfahren wollen: In der Gemeinschaft bleiben und gegen die Unterdrückung durch die Männer kämpfen? Oder die Kolonie verlassen? Die dritte Option, gar nichts zu tun, schließen die Frauen früh aus. Sie sind nicht nur Teil einer strengen christlichen Kommunität mit patriarchalischen Strukturen, sondern auch von einem tiefen persönlichen Glauben geprägt, und trotz der schlechten Behandlung durch die Männer haben sie sich eine unerschütterliche Liebe zu Jesus bewahrt. Umso schwieriger ist der Konflikt, den sie mit sich und ihrem Glauben austragen müssen. Ihnen wird klar: selbstständiges Denken ist keineswegs schädlich für eigenen Glauben. Und: Vergebung muss aus einer Haltung der Liebe kommen, nicht aus Zwang, sonst ist sie nur ein stilles Einverständnis.

Platz 2: „The Eyes of Tammy Faye“

Dieser Film erzählt auf eindringliche und herzerweichende Weise den Lebensweg der in den USA bekannten Fernsehpredigerin Tammy Faye Bakker. Sie und ihr Mann Jim Bakker gründeten auf dem christlichen Fernsehsender „Christian Broadcasting Network“ (CBN) eine der bekanntesten christlichen Fernsehsendungen Amerikas, die bis heute läuft: „The 700 Club“. Dann erschufen sie mit PTL („Praise the Lord“) das größte christliche Fernseh-Imperium jener Zeit. Die beiden wurden reich, dann aber kam der Absturz. Das Ehepaar hatte Millionen Dollar Spenden für ihren eigenen teuren Lebensstil abgezweigt, Jim Bakker hatte Schweigegeld an eine junge Frau gezahlt, mit der er eine Affäre hatte. Der Film über die schrille Predigerin und Sängerin, die sich auffälliges Permanent Make-up ins Gesicht tätowieren ließ und eher wie eine Dragqueen aussah, zieht Bakker nie ins Lächerliche. Er blickt hinter die dicke Maske dieser Tochter eines Pfingstpastors, die ihr Leben lang Akzeptanz und Liebe suchte und anderen davon gab, so viel sie konnte, aber an Habsucht und Beruhigungstabletten fast zugrunde ging. Am Ende findet Tammy Faye zur Liebe Jesu zurück. Ja, Gott liebt sogar superreiche Fernsehprediger.

Platz 1: „Die Farbe Lila“ (2023)

Diese Neuverfilmung des elffach Oscar-nominierten Films „Die Farbe Lila“ aus den 80er Jahren ist noch einmal besser als das Original! Damals machte der Streifen von Regisseur Steven Spielberg Whoopi Goldberg und Oprah Winfrey weltberühmt. Der in Ghana geborene amerikanische Regisseur Blitz Bazawule verfilmte den Stoff neu, noch besser, noch schöner, hochaktuell und mit einer starken christlichen Botschaft. Die 14-jährige Celie wird regelmäßig von ihrem Vater missbraucht, sie wird zweimal schwanger. Schließlich wird Celie mit einem älteren Mann verheiratet, den sie nur „Mr.“ nennt. Auch der behandelt sie wie eine Sklavin. Die selbstbewusste Sängerin Shug Avery nimmt die eingeschüchterte Celie unter ihre Fittiche und bereitet ihr den Weg in die Freiheit als selbstbewusste Frau. „Gott liebt es, verehrt zu werden und Anteil zu nehmen an all den schönen Dingen in unserem Leben“, sagt Shug zu Celie auf ihre Frage, warum es die Farbe Lila gibt. „Alles in unserer Welt will geliebt werden.“ Diese Liebe kann, so signalisiert es der Film, bunt sein, sie muss in jedem Fall auf freier Entscheidung basieren. Wenn Cecil am Ende ihre Freiheit findet, heißt das auch, dass sie in Gottes Augen geliebt ist genau so, wie sie ist, und dass sie genau so viel Wert ist wie jeder andere Mensch (Mann) auf diesem Planeten. Am Ende bietet der Film viel mehr als ein Happy End, es fühlt sich wie ein Nachhausekommen an, in Gott finden alle Beteiligten das persönliche Ende einer langen, beschwerlichen Reise. Wie um den Baum des Lebens gesellen sich alle wie eine große Familie um das warme Licht der Erkenntnis, dass nur die Liebe am Ende regiert, und dass diese Liebe nur in Gott ihre Quelle hat. Das Filmende besteht aus einem großen Fest zu Ostern und einem großen: Amen!

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