Die vielen Krisen wie die Corona-Pandemie, die Klimakrise und der Krieg in der Ukraine haben die Zuversicht der Menschen in Deutschland erschöpft. „Hoffnung ist zur Mangelware geworden“, erklärte der emeritierte Greifswalder evangelische Theologe Michael Herbst bei der Eröffnungsveranstaltung des „Willow Creek Leitungskongresses“ in der „DM-Arena“ in Karlsruhe.
Die Hoffnungslosigkeit zeige sich beispielhaft am Geschäftsklimaindex, der seit Monaten stetig falle. Hoffnung sei immer auf das Wünschenswerte ausgerichtet, nicht auf das, was die Menschen fürchten. „Die Hoffnung stirbt nicht nur zuletzt. Die Hoffnung lebt bis zuletzt“, erklärte Herbst bei der Eröffnungsveranstaltung, und weiter: „Hoffnung hat einen Namen: ‚Jesus‘“.
Herbst warnte vor Hoffnung am Abgrund der Verzweiflung. „Wir sind nicht die ‚letzte Generation‘, von der alles abhängt“, sagte Herbst. Aus christlicher Sicht sei Hoffnung die Antwort auf die Versprechen Gottes. Deshalb dürften Christen in ihrem kirchlichen und gesellschaftlichen Engagement Jesus Christus nicht aus den Augen verlieren. „Hoffende sind Menschen mit Möglichkeitssinn“, sagte Herbst.
Der Leitungskongress steht in diesem Jahr unter dem Motto „Hoffnung“. Laut Angaben der Veranstalter nehmen rund 7.000 Menschen an dem Kongress in Karlsruhe und an zehn Übertragungsorten teil. 5.700 Teilnehmer sind vor Ort in der „DM-Arena“ der Messe Karlsruhe.
Zu den Referenten des Kongresses der bis zum Samstag dauert, gehören unter anderen die Theologen Michael Herbst, Philipp Bartholomä, Patrick Todjeras, Amy Orr-Ewing, Justus Geilhufe und Thomas Härry, sowie auch Pastor Tobias Teichen und Miss Germany 2023 und Gnadauer Jugendbeauftragte Kira Geiss.
Willow Creek ist nach eigenen Angaben die „führende Ermutigungs- und Inspirationsplattform“ für Gemeinden und Non-Profit-Organistationen. Der Kongress richtet sich an Christen, die ihren Glauben neu beleben und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und die Zukunft der Kirche mitgestalten möchten. Willow Creek motiviert haupt- und ehrenamtliche Kirchenmitarbeiter auf Kongressen und durch Literatur für ihre Dienste in den Gemeinden. Der letzte Leitungskongress fand im August 2022 in Leipzig mit rund 4.600 Teilnehmern stattgefunden und stand unter dem Motto „Connect“.