Meinung

Kommentar

Cannabiskonsum nicht unterschätzen

Der Bundestag hat den Besitz von Cannabis für den privaten Konsum legalisiert. Die Bedenken sind damit jedoch nicht vom Tisch.
Von Nicolai Franz
Hanf

„Der Bundesgesundheitsminister ist jetzt offiziell Bundesdrogenminister“, ätzte Dorothee Bär (CSU) nach der Entscheidung des Bundestages, den Besitz von Cannabis für den privaten Konsum zu erlauben.

Nach langer Debatte haben die Ampelfraktionen also ihr lange gehegtes Ziel erreicht. Dabei gibt es erhebliche Bedenken gegen den Schritt. Verschiedene Experten bemängeln, dass die Legalisierung womöglich gegen EU-Recht verstößt. Nach mehreren juristischen Klatschen aus Karlsruhe könnte der Ampel also die nächste Watschen bevorstehen. Diesmal aus Brüssel.

Verfechter der Freigabe betonen, sie wollen Drogenkriminalität bekämpfen und gegen die offenbar mit giftigen Substanzen gestreckten illegalen Produkte vorgehen. Natürlich ist Alkohol ebenfalls eine gefährliche Droge. Aber rechtfertigt das die Freigabe einer weiteren gefährlichen Droge? Ich finde: Nein.

Die Gefahr von Cannabiskonsum wird weithin unterschätzt. Vielen gilt sie als harmloses Kraut, das die Stimmung aufhellt und einen beruhigt. Darin lauern Gefahren – vor allem für Heranwachsende. Schon Ende 2022 äußerten sich auch christliche Experten gegenüber PRO. Wir berichteten damals:

„Das Risiko, dass ein Jugendlicher bei regelmäßigem Gebrauch vor dem 15. Lebensjahr an einer schizophrenen Psychose erkrankt, ist laut Studien bis um das Sechsfache erhöht. Fast jeder zehnte Cannabiskonsument wird abhängig. Auch kognitive Einschränkungen sind durch Studien belegt. Cannabiskonsumenten zeigen überdurchschnittlich oft Einschränkungen bei abstraktem Denken, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Lernen und psychomotorischen Funktionen. Die Jugendlichen, die das Regierungsvorhaben auch schützen soll, sind also besonders gefährdet vom Cannabiskonsum.“

Bleibt also zu hoffen, dass die Legalisierung nicht zur Folge hat, dass gerade Jugendliche noch leichter als ohnehin an Cannabis kommen.

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