Kirche und Digitalisierung: Schlüsselergebnisse einer umfangreichen Studie

Die Digitalisierung ist auch deutschlandweit in Kirchen im Wandel. Eine Großstudie zeigt erstmals Ergebnisse – die Kirchen sind digitaler als gedacht.
Von Petra Kakyire
Ein Selfie mit Papst Franziskus ist beliebt. Jetzt können sich Menschen per App auch das Gebetsanliegen des Pontifex direkt auf das Handy schicken lassen.

Mehr als die Hälfte (53,5 Prozent) der Kirchenmitglieder in Deutschland lesen keine gedruckte Tageszeitung mehr. Das ist eines der Ergebnisse der Studie „Digitalisierung im Raum der Kirchen“ des Versicherers im Raum der Kirchen (VRK) in Kooperation mit der Hochschule Macromedia. Im vergangenen Jahr hat er mit mehr als 5.000 Befragten die nach eigenen Angaben umfangreichste Studie zur Digitalisierung im Rahmen der Kirchen in Deutschland durchgeführt.

Dazu befragte der VRK und die Hochschule Macromedia sowohl Kirchenmitarbeiter als auch Menschen, die nicht in der Kirche beruflich oder anderweitig tätig sind. Allerdings sind insgesamt 86,2 Prozent der Befragten Mitglied einer christlichen Gemeinde.

Aus der Studie geht hervor, dass das Internet von Kirchenmitgliedern und -mitarbeitern häufig genutzt wird. 48,9 Prozent der Befragten nutzen das Internet zwischen einer und drei Stunden am Tag, 22,5 Prozent bis zu fünf Stunden und 17,0 Prozent sechs und mehr Stunden.

Social-Media-Kanäle gewinnen im kirchlichen Raum großes Interesse. Dabei ist die Plattform Instagram für 58,4 Prozent der Befragten interessanter als Facebook (52,6 Prozent). Zusätzlich folgen 19,6 Prozent der Befragten einem christlichen Influencer oder einer christlichen Influencerin. Der Grund: 10,1 Prozent der Befragten empfinden einflussreiche Personen in sozialen Plattformen als „authentisch im Glauben“.

Einsatz von KI im Beruf spielt keine Rolle

Während 5,1 Prozent der Befragten erste KI-Einsätze im Beruf in Kenntnis nehmen, ist für 83,3 Prozent der Befragten die Künstliche Intelligenz noch kein Thema im kirchlichen beruflichen Raum. Stattdessen liegt der Fokus auf Weiterbildungsaspekten bei „Themen wie rechtlichen Grundlagen im Internet (39,6 Prozent), richtigem Verhalten in Chats und sozialen Netzwerken (38,7 Prozent) oder allgemeiner Handhabung digitaler Technik (38,5 Prozent)“.

Warum diese Studie so wichtig ist, erklärt der VRK-Vorstand Jürgen Stobbe: „Digitalisierung ist in den letzten Jahren auch in den Kirchen, bei der kirchlichen Klientel und bei uns als Versicherer immer wichtiger geworden. Mit dieser Studie wollen wir wissen, wie es wirklich mit der Digitalisierung im kirchlichen Kontext bestellt ist.“

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