In den vergangenen zwei Jahren gab es in Deutschland 26 vollendete oder versuchte sogenannte Ehrenmorde. Die Dunkelziffer wird außerdem als groß vermutet. Das berichtet die Zeitung „Die Welt“ und bezieht sich auf eine Untersuchung der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“. Demnach stammen die Täter überwiegend aus patriarchal und islamisch geprägten Milieus.
Die Organisation zählte in den Jahren 2022 und 2023 zwölf Todesopfer, zehn davon Frauen, und 14 Opfer versuchter Morde, darunter neun Frauen. Wenn Männer betroffen sind, handele es sich etwa um als nicht legitim angesehen Partner. Durch die Morde solle laut „Terre des Femmes“ vermeintlich die Familienehre wieder hergestellt werden. 2021 dokumentierte die Organisation noch 19 Fälle. Dafür wertet sie Presseberichte über Urteile oder laufende Verfahren aus.
Andrea Lindholz, Vizevorsitzende der Union im Bundestag, forderte laut „Welt“ anlässlich der Untersuchung eine konsequentere Abschiebung nicht-deutscher Täter und dass „die kulturellen und religiösen Zusammenhänge klar benannt werden, um insbesondere die Frauen besser zu schützen“.