„Jesus-Sekten“-Führer in Kenia angeklagt

Er soll Hunderte Menschen in den Hungertod getrieben haben, mit dem Versprechen, Jesus zu treffen: Jetzt steht ein kenianischer Sektenführer dafür vor Gericht.
Von Swanhild Brenneke
Gericht, Urteil, Prozess, Freispruch

Der Fall ging im vergangenen Jahr durch die Medien: Hunderte Mitglieder einer „Jesus-Sekte“ in Kenia sollten sich zu Tode gehungert haben, weil sie Jesus treffen wollten. Der Sektenführer Paul Mackenzie wird nun zusammen mit einigen anderen Verantwortlichen vor Gericht angeklagt. Am kommenden Mittwoch soll die Verhandlung beginnen.

Mackenzie soll die Mitglieder seiner Sekte „Good News International Church“ im Januar vergangenen Jahres dazu angewiesen haben, zu hungern, um „in den Himmel zu kommen“, berichtet die BBC. Im April vergangenen Jahres fanden Behörden dann in einem Wald bei Shakahola, westlich der kenianischen Stadt Malindi, Massengräber mit Leichen von 429 Menschen, darunter auch Kinder. Die meisten seien verhungert, einige der Menschen seien aber auch körperlich angegriffen worden, berichtet die BBC.

Der Sektenführer selbst habe die Vorwürfe von sich gewiesen, mit der Begründung, er habe seine „Kirche“ schon im Jahr 2019 geschlossen. Mittlerweile gäbe es jedoch genug Beweise dafür, dass Mackenzie und einige andere für den Tod der Menschen verantwortlich seien. Sie werden laut BBC unter anderem wegen Mordes und terroristischer Aktivitäten angeklagt.

Die Ermittler hätten zunächst insgesamt 95 Menschen verdächtigt, mit Mackenzie gemeinsame Sache gemacht zu haben. Mittlerweile habe sich aber herausgestellt, dass 64 von ihnen Opfer seien. Sie wurden in Rettungs-Einrichtungen untergebracht. Viele von ihnen hätten zudem Kinder gehabt, die unter den Toten seien.

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