Im dritten Quartal 2023 hat die Zahl der registrierten Abtreibungen in Deutschland leicht zugenommen. Sie stieg zwischen Anfang Juli und Ende September um 0,7 Prozent auf 26.600 im Vergleich zum Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Die seit Anfang vergangenen Jahres zu beobachtende Zunahme von Abtreibungen habe sich damit jüngst abgeflacht, hieß es weiter. Im zweiten Quartal war die Zahl noch um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Ursachen für diese Entwicklung seien „anhand der Daten nicht bewertbar“, vor allem weil die Statistikbehörde über keine Erkenntnisse zu den persönlichen Entscheidungsgründen verfügt.
Mehr als Zweidrittel der Frauen, die zwischen Juli und September eine Abtreibung vornehmen ließen (69 Prozent), waren den Angaben zufolge zwischen 18 und 34 Jahre alt. Drei Prozent von ihnen waren noch minderjährig. Knapp die Hälfte (42 Prozent) der Frauen hatte vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
Die weitaus meisten Abtreibungen (96 Prozent) erfolgten nach der sogenannten Beratungsregelung. Medizinische Gründe oder Sexualdelikte seien in den übrigen vier Prozent der Grund für den Abbruch gewesen. Ein Großteil der Eingriffe erfolgte den Angaben zufolge ambulant. Bei knapp jedem zweiten Schwangerschaftsabbruch (48 Prozent) wurde die Absaugmethode angewandt, 39 Prozent der Abtreibungen erfolgten medikamentös.