Er selbst war überzeugt, dass er schon einige Jahre nach seinem Tod in Vergessenheit geraten werde. Mit seinen apologetischen Büchern, darunter dem bekanntesten, „Pardon, ich bin Christ“, hat Lewis auf brillante Weise argumentierenden Christen Schützenhilfe geleistet und so manch einen Atheisten durch messerscharfe Argumente ins Grübeln gebracht. Heute gilt C.S. Lewis als einer der bedeutendsten christlichen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Geboren wurde der Schriftsteller am 29. November 1898 als Clive Staples Lewis in Belfast. Er vertrat lange Zeit eine atheistische Weltanschauung. Wegen des Interesses für heidnische Mythen begann er 1917 ein Studium in Oxford und wurde dort schließlich Dozent für englische Sprache und Literatur. Ausschlaggebend für seine Bekehrung zum Christentum war die Bekanntschaft mit dem späteren „Herr der Ringe“-Autoren und überzeugten Christen J.R.R. Tolkien im Jahr 1925.
Lewis setzte sich daraufhin mit dem Theismus auseinander und stellte fest, dass auch einige von ihm hoch geschätzte Autoren wie George MacDonald oder G.K. Chesterton Christen waren. 1929 bekehrte er sich. „Im Trinity Term 1929 lenkte ich ein und gab zu, dass Gott Gott war“, schrieb Lewis selbst. „Ich kniete nieder und betete; vielleicht in jener Nacht der niedergeschlagendste und widerwilligste Bekehrte in ganz England.“
Von den sieben Teilen der „Chroniken von Narnia“ wurden ab 2005 drei verfilmt. Die Filmreihe spielte weltweit mehr als 1,5 Milliarden Dollar ein. Die Parallelen zum christlichen Glauben darin sind offensichtlich. Die Pevensie-Geschwister Peter, Susan, Edmund und Lucy müssen an Aslan, den Löwen, glauben, als den Retter. Christen sehen in dieser Figur eine Analogie zu Jesus Christus. Aslans Tod ist die Rettung Narnias, und seine Auferstehung der endgültige Beweis seiner Herrschaft auch über den Tod.
Greta Gerwig verfilmt „Narnia“ neu
Im Roman „Dienstanweisung für einen Unterteufel“ aus dem Jahr 1942 gibt C.S. Lewis die Briefe eines Teufels wieder, die er an einen untergebenen Teufel schreibt. Unterteufel Wormwood hat den Auftrag, den jungen Gentleman Mr. Spike auf die schiefe Bahn zu bringen.
Ohne seinen Freund J.R.R. Tolkien wäre Lewis wahrscheinlich nie Christ geworden. Tolkien wiederum hätte ohne Lewis wohl nie ‚Der Herr der Ringe‘ veröffentlicht. Der Film „Tolkien & Lewis“ aus dem Jahr 2015 greift die Beziehung der beiden Schriftsteller auf. Der britische Theologe Alister McGrath brachte 2014 zudem eine umfangreiche Biografie heraus, in der es auch um diese Freundschaft geht.
2021 wurde das Biopic „The Most Reluctant Convert“ (Der widerwilligste Bekehrte) veröffentlicht, der Film ist teilweise Dokumentation, teilweise Spielfilm. Seit 2005 wird der vom Brendow Verlag verliehene C.S. Lewis-Preis für Romanprojekte vergeben, die sich mit dem christlichen Glauben befassen.
Das Interesse am 1963 verstorbenen Autoren ist ungebrochen. Bis in die jüngste Zeit wurden regelmäßig weiter Bücher über und von C. S. Lewis veröffentlicht, auch im deutschsprachigen Bereich. Im Sommer 2021 erschien bei adeo eine vom Bestseller-Autor Titus Müller kuratierte Briefesammlung des „Narnia“-Erfinders; die „Dienstanweisung für einen Unterteufel“ veröffentlichte der Herder-Verlag erst 2022 in neuer Übersetzung. Anfang 2022 erschien im Brunnen Verlag das Andachtsbuch „40 Tage mit C.S. Lewis“ von Sandro Göpfert.
Im März 2023 erschien im Schweizer Fontis-Verlag das Buch „C.S. Lewis – Überrascht von Gott“. Darin beschreibt der Lewis-Experte Norbert Feinendegen die Bekehrungsgeschichte des britischen Autors und dessen weiteren Glaubensweg. Nun will die wegen ihres Films „Barbie“ gefeierte Regisseurin und Schauspielerin Greta Gerwig den Stoff der „Narnia“-Reihe für den Streamingdienst Netflix neu verfilmen.