Demos: DJV fordert Ende der Medienhetze

Medienschaffende dürfen auf Palästinenser-Demos nicht behindert oder angepöbelt werden. Das hat der Deutsche Journalistenverband gefordert.
Von Norbert Schäfer
Frank Überall

Teilnehmer an Palästinenser-Demos dürfen Journalisten nicht behindern, anpöbeln oder beschimpfen. Das hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) gefordert. Laut einer Pressemitteilung vom Dienstag gaben Berichte von DJV-Mitgliedern aus mehreren Bundesländern Anlass zu der Mahnung.

Medienschaffende wurden demnach bei einigen Demonstrationen und Kundgebungen von Palästinensern und ihren Unterstützern zum Teil aggressiv als „Lügner“ beschimpft. Den Journalisten wurde nach DJV-Angaben zudem unterstellt, Propaganda für Israel zu betreiben. Zudem sei versucht, Fotos und Filmaufnahmen zu unterbinden, berichtet der DJV. Der Pressemitteilung zufolge musste bei einer Demonstration in Stuttgart die Polizei einschreiten, damit die Berichterstattung möglich wurde.

„Wir sind Berichterstatter und nicht Kriegspartei in Gaza“, betonte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. „Wir verlangen von den Organisatoren der Demos, dass sie die freie, unabhängige und kritische Berichterstattung durch Journalistinnen und Journalisten möglich machen.“ Die Menschen in Deutschland hätten ein Anrecht auf Informationen über die Demos.

Der DJV-Vorsitzende nennt es fatal, dass die Palästinenser die Medienhetze von Pegida und Querdenkern offenbar übernähmen: „Wir sind nicht die Prügelknaben für extreme Randgruppen der deutschen Gesellschaft.“ Übergriffe auf Journalisten müssten von den Ermittlungsbehörden geahndet werden.

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