Nach israelfeindlichen Äußerungen von „Fridays for Future International“ fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel von der deutschen Sektion eine Trennung. „Die deutsche „Fridays for Future“-Gruppe und Luisa Neubauer müssen sich eindeutig und konsequent von diesen Äußerungen und der damit verbundenen Ideologie distanzieren“, sagte Rachel am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Deshalb sollte sich „Fridays for Future Deutschland“ strukturell und namentlich vom internationalen Dachverband lösen.
„Fridays for Future International“ hatte am Mittwoch auf Instagram von einem „Genozid“ gegen Palästinenser im Gaza-Streifen und von Israel als Apartheidstaat gesprochen. Zudem hatte die Organisation westliche Medien der Falschinformation und Lüge bezichtigt. „Fridays for Future Deutschland“ erklärte, der internationale Account spreche nicht für die deutsche Klimaschutzbewegung. Überdies hatte auch die FFF-Gründerin und schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg Kritik auf sich gezogen, weil sie sich in ihren Reaktionen auf die Auseinandersetzungen im Nahen Osten aus Sicht einiger Beobachter zu einseitig auf die Seite der Palästinenser gestellt hatte.
„Israelhass in aller Entschiedenheit ablehnen“
Die Organisation stehe durch ihre Präsenz in der Öffentlichkeit und ihre große Anhängerschaft, vor allem in den jungen Generationen, in einer besonderen gesellschaftlichen Verantwortung, sagte Rachel, der Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Sprecher des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU ist. Die israelfeindlichen und propagandistischen Äußerungen von „Fridays for Future International“ seien erschreckend und in jeder Hinsicht inakzeptabel.
Rachel sagte, die EKD müsse „peinlichst genau darauf achten, dass sie keine Verbindungen zu Organisationen pflegt, die Vorurteile oder Hass gegen Juden transportiert, äußert oder unterstützt“. „Dies sind wir unserem eigenen Anspruch als evangelische Kirche schuldig. Antisemitismus und Israelhass sind in aller Entschiedenheit abzulehnen“, sagte der Dürener Bundestagsabgeordnete. Die EKD hatte sich in der Vergangenheit mit den Anliegen für mehr Klimaschutz von „Fridays for Future“ (FFF) solidarisiert und auch diverse Klimastreiks unterstützt.
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Latzel: Israelfeindliche Posts inakzeptabel
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, hat in der Diskussion um antiisraelische Aussagen der internationalen Sektion der Klimaschutzbewegung FFF zu einem differenzierten Blick gemahnt.
„Es ist sehr wichtig, hier klar zu differenzieren. Die Aussagen der internationalen FFF-Organisation sind schlicht inakzeptabel, weil sie den Terror der Hamas und das dadurch Israel zugefügte, unermessliche Leid missachtet“, sagte Latzel dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Düsseldorf. „Die deutsche Sektion hat sich jedoch klar davon distanziert. Ich denke: Diese Abgrenzung ist eindeutig und notwendig“, betonte der leitende Theologe der rheinischen Kirche.
Schuster fordert „Abkoppelung“
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hatte zuvor die deutschen Klimaaktivisten von FFF aufgefordert, sich wegen der umstrittenen Internetpostings von „Fridays for Future International“ vollständig loszusagen. „Ich erwarte von Luisa Neubauer und ‚Fridays for Future Deutschland‘ eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu ‚Fridays for Future International‘“, sagte Schuster der „Bild“-Zeitung vom Freitag.
Zudem warf er FFF International „krude Geschichtsverdrehung, Dämonisierung Israels und nun auch noch Verschwörungsideologie“ vor. Auch Bundestagsabgeordnete verschiedener Parteien kritisierten die internationale Organisation und verlangten eine stärkere Distanzierung der deutschen Sektion.