Acht Medienproduktionen mit Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet

Die evangelische Kirche hat den Robert-Geisendörfer-Preis für Medienproduktionen aus Fernsehen, Hörfunk und dem Online-Bereich verliehen. Darunter ein Podcast, der ein Schicksal aus der Flutkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal zum Thema hat.
Robert-Geisendörfer-Preis 2023

Das Online-Gesprächsformat „13 Fragen“ des ZDF ist am Mittwochabend in Frankfurt am Main als eine von insgesamt acht Medienproduktionen mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet worden. Zu den weiteren Preisträgern gehört der Regisseur Stephan Lacant, dessen vom WDR produzierter ARD-Film „Kalt“ die Themen Schuld und Vergebung verhandelt, wie das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Die Verleihung in den Räumen des Hessischen Rundfunks war verbunden mit einem Festakt zum 50-jährigen Bestehen des GEP, dessen Gründungsdirektor Robert Geisendörfer war.

Im Hörfunk-Bereich wurden die Hörstücke „Campo“ (Deutschlandfunk Kultur) von Laura Uribe und Friederike Wigger sowie „Ihre Angst spielt hier keine Rolle“ (Deutschlandfunk) von Beatrix Ackers und Marie von Kuck mit dem evangelischen Medienpreis geehrt. „Campo“ erzählt die Geschichte von mexikanischen Frauen auf der Suche nach ihren Angehörigen, die von Kartellen verschleppt, umgebracht und verscharrt wurden.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde im Online-Bereich der Podcast „Die Flut“ (WDR/SWR) von Till Krause, Laura Krzikalla und Marius Reichert, der die Katastrophe im Ahrtal 2021 laut Jury als „einfühlsame Reportage“ beleuchtet. Im Podcast geht es um die Suche nach Antworten der Eltern zum Tod ihrer damals 22 Jahre alten Tochter Johanna, die in den Fluten der Ahr ihr Leben verlor.

Ukrainische Kinder und der Krieg

Im Bereich der „Kindermedien“ wurden das Hörspiel „Der schönste Tag im Leben“ (RBB/NDR) von Andreas Kaufmann und Bernhard Schütz und die Dokuserie „#Ukraine – mein Land im Krieg“ (Radio Bremen/SWR/MDR/HR/Kika) von Susanne Brahms, Mitya Churikov und Michaela Herold ausgezeichnet. In der zehnteiligen Dokureihe erzählen Kinder aus der Ukraine von ihrem Alltag im Krieg. Laut Jury verdeutlicht die Serie, was Krieg bedeutet, ohne dabei Ängste zu schüren.

André Dietz, Sascha Gröhl, Tim Mälzer und die Küchencrew wurden im Bereich Fernsehen für das Dokuprojekt „Zum Schwarzwälder Hirsch“ (VOX) ausgezeichnet. In dem Format geht es um 13 Menschen mit Downsyndrom, die Fertigkeiten in der Küche und im Service eines Inklusionsbetriebs lernen. Die Serie sei „ein Lehrstück der Würde und Humanität und hervorragendes Fernsehen“, urteilte die Jury.

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Der Sonderpreis ging an Isabell Suba und Catalina Flórez für das Mentoring-Programm für junge Filmemacherinnen „Into the Wild“. Der Jury zufolge wird der Filmnachwuchs in Deutschland selten so „konsequent und zielgerichtet“ gefördert wie bei diesem Programm. „Into the Wild“ vernetze Absolventinnen aller Filmhochschulen in Deutschland mit Mentorinnen aus der Branche und erleichtere so den Einstieg in ein immer noch stark männlich geprägtes Arbeitsumfeld. Die Preise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert, der Sonderpreis ist undotiert.

Der Robert-Geisendörfer-Preis ist der Medienpreis der evangelischen Kirche für Hörfunk und Fernsehen und seit 2022 auch für Online-Formate. Er wird im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer vergeben. Das GEP, dem die organisatorische Betreuung des Preises obliegt, ist die zentrale Medieneinrichtung der EKD, ihrer Landeskirchen und Werke sowie der evangelischen Freikirchen. Zum GEP gehört unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd).

epd
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