Däne Stubkjær ist neuer Präsident des Lutherischen Weltbundes

Der Däne Henrik Stubkjær folgt auf den Nigerianer Panti Filibus Musa als Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB). Der Bischof von Viborg gilt als engagierter Kämpfer für die Ökumene und will sich für Bedürftige und Unterdrückte einsetzen.
Henrik Stubkjær

Der Lutherische Weltbund (LWB) hat den dänischen Bischof Henrik Stubkjær zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Bei der Vollversammlung des kirchlichen Dachverbandes im polnischen Krakau stimmte am Samstag eine große Mehrheit der Delegierten für den 61-jährigen Bischof von Viborg. Die LWB-Mitgliedskirchen repräsentieren mehr als 77 Millionen Christen.

Nach seiner Wahl sagte Stubkjær, er wolle der weltweiten Gemeinschaft von 150 lutherischen Kirchen dienen. Der LWB werde unter seiner Leitung weiterhin auf den traditionellen vier Säulen beruhen: „Dem Einsatz für die Bedürftigen und Unterdrückten, gemeinsamen Initiativen in der Mission, gemeinsamen Anstrengungen in der Theologie und einer gemeinsamen Antwort auf die ökumenische Herausforderung.“ Für Stubkjær stimmten 274 Delegierte, gegen ihn votierten 26, weitere 18 enthielten sich der Stimme. Eine Stimme war ungültig.

Der Delegationsleiter der deutschen LWB-Mitgliedskirchen, der württembergische Altbischof Frank Otfried July, gratulierte dem Gewählten. „Ich freue mich, dass mit Ihnen ein kluger Theologe, engagierter Diakoniker und überzeugter Ökumeniker das Amt des Präsidenten übernimmt“, betonte July an den gewählten LWB-Präsidenten gewandt. Stubkjær stehe für die wichtige Einheit von theologischer und humanitärer Arbeit.

Einziger Kandidat

Stubkjær war der einzige Kandidat für die Nachfolge des bisherigen Präsidenten Panti Filibus Musa aus Nigeria. Der Däne soll formal zusammen mit den neuen Mitgliedern des LWB-Rates am Dienstag, dem letzten Tag der Vollversammlung, in sein Amt eingeführt werden.

Die Vollversammlung wählte die 48 Mitglieder des LWB-Rates, davon sechs aus Deutschland: Tim Götz (Bayern), Vikarin Charlotte Horn (Württemberg), Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Nordkirche), Michael Martin (Bayern), Dirk Stelter (Hannover), Synodalpräsidentin Bettina Westfeld (Sachsen).

Der Däne Stubkjær ist seit 2014 der 44. Bischof von Viborg. Er schloss 1990 sein Theologiestudium an der Universität Aarhus ab. Von 1993 bis 1996 war er Vikar der Møllevang-Kirche in Aarhus und Studentenseelsorger an der Universität Aarhus. Von 1996 bis 2005 leitete er das Diakonische Kolleg der Küstenstadt.

Von 2005 bis 2014 amtierte Stubkjær als Generalsekretär von DanChurchAid, einer humanitären Nichtregierungsorganisation. DanChurchAid ist in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Dänemark verwurzelt und eine Mitgliedsorganisation des kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance. Er war zudem Vorstandsmitglied von ACT Alliance.

Erzbischof Panti Filibus Musa wurde auf der LWB-Vollversammlung 2017 in Namibia gewählt. Der Präsident oder die Präsidentin führt den Vorsitz in der Vollversammlung, im Rat und im Exekutivkomitee. Er oder sie leitet das Leben und die Arbeit des LWB in Absprache mit dem Generalsekretär. Die alle sechs bis sieben Jahre tagende Vollversammlung wählt den Präsidenten oder die Präsidentin für die Zeit bis zur nächsten Vollversammlung.

epd
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