Die Europäische Union hat eine Millionenstrafe gegen Tiktok verhängt. Insgesamt muss die chinesische Videoplattform 345 Millionen Euro Strafe zahlen. Das gab die von der EU beauftragte, irische Datenschutzkommission DPC am Freitag bekannt.
Grund für die Strafe sind demnach Verstöße gegen die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Konkret gehe es um die Altersüberprüfung bei der Registrierung für die Social-Media-Plattform. Darüber hinaus wird eine Voreinstellung kritisiert, durch die Beiträge von Nutzern zwischen 13 und 17 Jahren für alle Nutzer sichtbar veröffentlicht werden. Gleiches gilt für die Voreinstellung, dass Beiträge von Minderjährigen von jedem kommentiert werden können.
Tiktok kritisiert Strafe
Tiktok kann nach Angaben eines Unternehmenssprechers weder die Strafe, noch die Höhe der Geldbuße nachvollziehen. Das Unternehmen verwies darauf, dass sich die Untersuchung auf Einstellungen bezögen, die vor drei Jahren gültig gewesen seien.
„Die meisten dieser Ergebnisse sind aufgrund von Maßnahmen, die wir bereits vor Beginn der Untersuchung eingeführt haben, nicht mehr relevant“, teile der Sprecher mit. Dazu gehöre, dass alle Konten von Nutzern im Alter unter 16 Jahren standardmäßig auf privat gesetzt worden seien. Das Unternehmen prüfe, wie es weiter vorgehen wolle.
Die DPC hatte im September 2021 die Untersuchung eingeleitet und dabei den Zeitraum von Sommer bis Ende 2020 betrachtet.