Der georgische Bischof Malkhaz Songulashvili von der Evangelisch-Baptistischen Kirche ist erster Preisträger des Friedenspreises des „House of One“. Am Donnerstag wurde Songulashvili für seinen Einsatz für die Verständigung von Menschen unterschiedlicher Religionen in Berlin ausgezeichnet.
Laudator und Bundespräsident a.D., Christian Wulff, sagte: „Wir ehren Bischof Malkhaz Songulashvili für seinen unermüdlichen, mutigen Einsatz für Toleranz und Dialog“ – auch über die Landesgrenzen Georgiens hinaus. Songulashvili vertrete „oft unpopuläre Positionen zur Gleichstellung von Frauen und unterdrückten Minderheiten.“ So unterstütze er in Georgien beispielsweise die LGTBQ+-Gemeinschaft. Darüber hinaus ordiniere er Frauen und gewähre der muslimischen Gemeinschaft Zuflucht. Damit setze er sein eigenes Leben aufs Spiel, erklärte Wulff.
Wulff erinnerte in seiner Laudation außerdem daran, dass Freiheit und Menschenrechte weltweit „immer mehr unter Druck geraten“. Dazu zähle auch die Religionsfreiheit.
Georgien
In Georgien gehören mehr als 80 Prozent der Bevölkerung der georgisch-orthodoxen Kirche an. Etwa ein Sechstel der Bevölkerung gehört einer ethnischen oder religiösen Minderheit an. Die größte Gruppe bilden die Aseris, turksprachige schiitische Muslime und Armenier. Darüber hinaus gibt es kleinere jesidische, jüdische oder andere christliche Gemeinden.
Auch der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein würdigte Songulashvilis Einsatz für verfolgte Jesiden, für Geflüchtete und die queere Community in Georgien.
Mit dem Friedenspreis werden Menschen ausgezeichnet, die die der Verständigung von Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen den Weg bereiten und oft erst ermöglichen. Die Auszeichnung ist mit 9.000 Euro dotiert.