Seit dem 28. Juni verbrennt der Iraker Salwan Momika in Stockholm immer wieder öffentlich Koranausgaben. Er inszeniert seine Demonstrationen und hat damit für internationalen Protest und Terrordrohungen gesorgt. Autoren der „Zeit“ haben nun mehr über die Motive des 37-Jährigen herausgefunden. Demnach ist Momika ein ehemaliger irakischer Christ aus der Ninive-Ebene.
Weitere Details bleiben unscharf: Er selbst habe einst in einem Video erklärt, er sei Kommandant der christlichen Kampftruppe „Ruhullah Isa ibn Maryam“ (Geist Gottes, Jesus, Sohn Marias) gewesen, die zur schiitischen Brigade „Imam Ali“ gehörte und gegen den IS kämpfte. Später habe er dies bestritten. Nach der Distanzierung von seiner Brigade sei er bedroht worden und nach Deutschland geflohen. Seit 2017 sei er Atheist.
Von Deutschland gelangte er laut „Zeit“ 2021 nach Schweden, wo er eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre erhielt. Dort schloss er sich der rechten Partei der Schwedendemokraten an.
„Ich möchte, dass der Koran verboten wird“
Die „Zeit“ dokumentiert auch ein Gespräch Momikas mit dem arabisch-christlichen Sender „Al-Karma“ vom Juli dieses Jahres. Seine Koranverbrennungen rechtfertigte er dort so: „Ich möchte, dass der Koran verboten wird … und dass Überwachungskameras in Moscheen installiert werden.“ Denn: „Wer an den Koran glaubt, glaubt auch daran, dass ich als Atheist, als Christ, als Anhänger von Zarathustra oder als Buddhist getötet werden sollte. Wir haben die Muslime kennengelernt, als der IS unsere Gebiete besetzte. Sie schlossen sich dem IS an und vertrieben uns.“
Seine Familie im Irak erklärt laut „Zeit“, Momika sei psychisch labil. Er selbst schreibt auf seinem TikTok-Kanal: „Nichts ist mir heilig außer meiner Freiheit.“